E-Plus und O2 beantragen höhere Terminierungsentgelte

Die deutschen Mobilfunknetzbetreiber haben ihre Anträge auf Genehmigung neuer Durchleitungsentgelte bei der Bundesnetzagentur vorgelegt und fordern zum Teil deutlich höhere Gebühren als bisher.

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Die Regulierung des deutschen Mobilfunkmarktes schreitet voran. Die vier Netzbetreiber haben bei der Bundesnetzagentur eine Aufstellung ihrer Kosten eingereicht und darauf aufbauend zum Teil deutlich höhere Terminierungsentgelte beantragt. Die Regulierungsbehörde legt die Entgelte nun bis Mitte November neu fest.

Die beiden kleinen Mobilfunknetzbetreiber E-Plus und O2 haben deutlich höhere Gebühren für die Vermittlung von Gesprächen aus anderen Netzen beantragt als die 12,4 Cent, die sie bisher berechnen. O2 will bis Ende 2006 knapp 26 Cent pro Minute verlangen, ab 2007 dann 21 Cent. E-Plus begnügt sich mit etwa 16 Cent. T-Mobile und Vodafone erhalten bisher 11 Cent pro Minute und bewegen sich mit ihren Anträgen auch in dieser Region. T-Mobile beantragte etwas über 12 Cent, Vodafone bleibt bei genau 11 Cent pro Minute. Das geht aus den Anträgen der Unternehmen hervor, die die Bundesnetzagentur am heutigen Mittwoch veröffentlicht hat.

Den Anträgen mussten die Netzbetreiber eine Aufstellung sämtlicher relevanten Kosten zugrunde legen. Auch damit begründen O2 und E-Plus jetzt die höhere Entgeltforderung. Bisher hatten sich die beiden Netzbetreiber eigentlich für eine Absenkung der Terminierungsentgelte ausgesprochen. Mit einem Kompromiss wollten die vier Unternehmen die drohende Regulierung der Branche abwenden. O2 wollte im Rahmen der freiwilligen Einigung die Terminierungsentgelte auf unter 11 Cent senken, T-Mobile und Vodafone hatten 9,4 Cent angeboten.

Der geplante Kompromiss scheiterte jedoch an E-Plus. Die Düsseldorfer pochten auf einen deutlicheren Abstand zu den Entgelten, die die D-Netzbetreiber berechnen, und argumentierte mit höheren Netzkosten. E-Plus ließ das Abkommen unter scharfer Kritik der Konkurrenten platzen und brachte damit erneut die Bundesnetzagentur auf den Plan, die daraufhin die Vorab-Regulierung der Entgelte anordnete. Branchenkenner rechnen weiterhin mit einer Senkung der Entgelte durch den Regulierer. (vbr)