CDU Sachsen will mit elektronischen Filtern gegen "Killerspiele" vorgehen

Elektronische Filter könnten die Verbreitung brutaler Video- und Computerspiele effektiv unterbinden, heißt es bei der sächsischen CDU-Landtagsfraktion. Bei Handys sollen technische Sperrvorrichtungen den Zugang zu jugendgefährdenden Inhalten unterbinden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Sachsens CDU-Landtagsfraktion hat sich für ein härteres Vorgehen gegen so genannte Killerspiele ausgesprochen. Neben Produktion und Vertrieb solle auch der Besitz solcher Video- und Computerspiele verboten werden, hieß es am heutigen Donnerstag auf der Klausurtagung der Fraktion in Glauchau. "Die Verbreitung brutaler Video- und Computerspiele muss effektiv unterbunden werden. Die CDU-Fraktion schlägt dazu geeignete technische Maßnahmen wie beispielsweise elektronische Filter vor. Die Staatsregierung wird aufgefordert, sich im Bundesrat für notwendige Gesetzesänderungen einzusetzen. Der Besitz der so genannten Killer-Spiele muss verboten werden", erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Fritz Hähle.

Nach Auffassung der CDU-Fraktion fördern brutale Video- und Computerspiele insbesondere bei Jugendlichen gefährliche Aggressionen. "Diese Spiele sind primitiv und sprechen gefährliche und niedrigste Instinkte an. Sie sind mit einem effektiven Jugendschutz nicht vereinbar und deshalb auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu bekämpfen", führte Hähle weiter aus. Die derzeitige Rechtslage reiche nicht aus. Zwar dürften Computerspiele mit gewaltverherrlichenden Inhalten nach Paragraph 131 StGB nicht vertrieben oder Jugendlichen zugänglich gemacht werden, doch zeige die Praxis, dass auch erst ab 18 Jahre freigegebene Spiele sehr häufig von Kindern und Jugendlichen gespielt werden.

Die CDU-Fraktion wolle mit einer Änderung des Jugendschutzgesetzes eine deutlich niedrigere Eingriffsschwelle schaffen. Unter anderem gehe es dabei um eine Ausweitung der direkten Verbote von jugendgefährdenden Computerspielen ohne ausdrückliche Aufnahme in eine Liste. In diesem Zusammenhang sollten auch Lücken im Jugendschutz bei der Handynutzung geschlossen werden. "Es muss verhindert werden, dass jugendgefährdende Inhalte jedem unverschlüsselt über das Mobiltelefon zugänglich sind. Technische Sperrvorrichtungen müssen verpflichtend eingeführt werden", forderte Hähle.

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