E-Books: US-Senator fordert Ende des Kartellverfahrens gegen Apple und Verlage

Der demokratische Politiker Charles Schumer hat das US-Justizministerium davor gewarnt, dass das aktuelle Vorgehen Amazons dominante Position stärken könnte.

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Der demokratische US-Senator Charles Schumer hat sich in das E-Book-Kartellverfahren eingeschaltet, das das US-Justizministerium gegen Apple und diverse Großverlage eingeleitet hat. In einem Kommentar für das Wall Street Journal vertritt der Politiker eine ähnliche Haltung wie Apple: Das Verfahren drohe, Amazons dominante Position im Geschäft mit den elektronischen Bücher zu stärken. "Wenn das passiert, werden die Kunden dazu gezwungen, jeden Preis zu akzeptieren, den Amazon verlangt." Der Markt werde dann in den Zustand vor dem Eintritt des Wettbewerbers Apple versetzt.

iBooks-App im Lesemodus.

(Bild: Apple)

Nur durch seinen Marktanteil von 90 Prozent zu Beginn des E-Book-Geschäftes habe Amazon die Möglichkeit gehabt, Titel unter den tatsächlichen Kosten zu verkaufen, so Schumer. "Dieses Modell mag Amazon genutzt haben, aber die Verlage und Autoren hatten einen eindeutigen Nachteil, weil sie ihre gedruckten Bücher weiter vermarkten und gleichzeitig einen Weg in die digitale Zukunft finden mussten." Aufgrund der marktbeherrschenden Stellung hätten sie nur die Möglichkeit gehabt, bei Amazon mitzumachen oder den E-Book-Markt vollständig zu meiden.

Dann habe sich der Markt verändert, schreibt Schumer. "Apple trat ein und verhandelte ein Provisionsmodell mit den Verlagen, bei denen diese einen Preis festsetzen und Apple einen Prozentsatz erhält. Das Ergebnis war mehr Wettbewerb." Unterschiedliche Plattformen für digitale Bücher hätten sich entwickelt, Amazon sei gezwungen worden, in Innovationen zu investieren. Schumer befürchtet, dass die Eröffnung des Verfahrens nun dazu führt, dass "Monopolisten mehr Macht" bekommen. Das US-Justizministerium wirft Apple und den Verlagen weiterhin vor, unerlaubte Preisabsprachen getroffen zu haben und damit Kunden zu schädigen. Die Kosten für E-Books hätten sich nach dem Markteintritt Apples verteuert. (bsc)