Brüssel führt Umfrage zur Internetsicherheit durch

Die EU-Kommission plant weitere gesetzgeberische Schritte zur Bekämpfung von Cybercrime und hat dazu eine Konsultation zu IT-Angriffen und zum Schutz kritischer Infrastrukturen gestartet.

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Die EU-Kommission plant weitere gesetzgeberische Schritte zur Bekämpfung von Cybercrime und hat dazu eine Konsultation zu IT-Angriffen und zum Schutz kritischer Infrastrukturen gestartet. Interessierte Bürger, Unternehmen und Behörden sind dazu aufgerufen, ihre Erfahrungen und ihre Vorschläge für eine verbesserte Internetsicherheit bis zum 12. Oktober einzureichen. Es geht ihr hauptsächlich um die Frage, ob erweiterte Pflichten zur Meldung von Sicherheitsverletzungen und Datenpannen sowie Vorsorgemaßnahmen eingeführt werden sollten. Bislang bestehen entsprechende Auflagen europaweit nur für Anbieter elektronischer Kommunikationsnetze wie Telcos oder Internetprovider.

Allein 2011 habe es 36 Prozent mehr Angriffe auf das Internet im Vergleich zum Vorjahr gegeben, schreibt die Kommission zur Begründung des Vorstoßes. Besonders häufig seien Unternehmen Opfer entsprechender Cyberattacken geworden. Hier sei die Zahl zwischen 2007 und 2010 um das Fünffache von 5 auf 20 Prozent mit den entsprechenden wirtschaftlichen Auswirkungen gestiegen. Das Weltwirtschaftsforum befürchte hier eine weitere Zunahme und Schäden in Höhe von 250 Milliarden Dollar in den nächsten Jahren. Daher sei ein verbesserter Rechtsrahmen für die Netzsicherheit wichtig.

Brüssel hat bereits einige Initiativen in diesem Bereich gestartet. Das EU-Parlament etwa berät derzeit über einen umstrittenen Richtlinienentwurf der EU-Kommission über Angriffe auf Informationssysteme. Damit steht europaweit ein Verbot sogenannter Hackerwerkzeuge bevor, mit denen sich Cyberangriffe ausführen oder automatisch Passwörter herausfinden lassen. Hierzulande traten schon 2007 entsprechende "Hackerparagraphen" in Kraft. Darüber hinaus hat die EU das Cybercrime-Abkommen des Europarats ratifiziert. (vbr)