Tim Cook trotz mittelprächtiger Zahlen zuversichtlich

Der Apple-Chef konnte diesmal kein Rekordquartal vermelden, betonte in der Telefonkonferenz vor Analysten aber die starke Produktpipeline des Computerkonzerns.

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Apple-Chef Tim Cook konnte im Gegensatz zu früheren Quartalen diesmal keine Rekorde vermelden – Analystenschätzungen wurden im Meldungszeitraum Q3/2012 teilweise sogar unterschritten. In der traditionellen Telefonkonferenz, die sich an die Bekanntgabe der Quartalszahlen anschloss, gaben sich Cook und sein Finanzchef Peter Oppenheimer dennoch sehr zuversichtlich. "Wir könnten in unsere neue Produktpipeline nicht mehr Vertrauen haben", sagte Oppenheimer. Hier weitere Aussagen des Apple-Managements in der Zusammenfassung:

  • Der Internet-Dienst iCloud konnte im dritten Quartal weitere 25 Millionen Nutzer gewinnen. Aktueller Stand: 150 Millionen. Der Dienst ist allerdings kostenlos und wird von vielen Kunden standardmäßig mitgewählt.
  • Apple feiert im Bildungsmarkt neue Rekorde: So seien in den USA noch nie so viele Macs an Universitäten und Schulen gegangen wie im abgelaufenen Quartal. Gleichzeitig verdoppelte sich der iPad-Absatz im Edu-Markt fast. Die Bildungs-App iTunes U sei 14 Millionen Mal heruntergeladen worden.
  • Die Multimediabox Apple TV bleibt für den Computerkonzern zwar "ein Hobby", konnte im 3. Quartal aber 1,3 Millionen Mal verkauft werden. Insgesamt habe man im gesamten Fiskaljahr bereits vier Millionen Einheiten abgesetzt. "Wir machen das, weil wir denken, dass uns das irgendwohin führen kann", sagte Cook. Apple glaube an das Projekt. AirPlay kommt somit auf rund 6,8 Millionen TV-Geräte.
  • Die größten aktuellen Herausforderungen sieht Apple in der Krise in Europa und in den zahlreichen Spekulationen um die sechste iPhone-Generation. "Wir lesen die gleichen Gerüchte und Spekulationen zum neuen iPhone wie Sie", sagte Finanzchef Oppenheimer. Die "unglaubliche Vorfreude" habe "einigen Einfluss" auf den aktuellen Produktverkauf gehabt, sagte Cook. Er sei aber froh darüber, dass die Leute "das nächste Ding" haben wollten. Er werde aber keine Energie darauf verwenden, die Leute davon abzuhalten, zu spekulieren. "Das ist das Tolle an diesem Land. Die Leute dürfen sagen, was sie denken." Apple werde weiter hart daran arbeiten, seine Roadmap geheim zu halten.
  • Finanzchef Oppenheimer kündigte einen "Übergang" für den Herbst an, der kurzzeitig für geringere Margen sorgen wird. Er wollte nicht verraten, was damit gemeint ist.
  • Apple werde weiterhin "wie verrückt" auf Innovationen setzen, sagte Cook. "Wenn wir das können und gleichzeitig aggressivere Preispunkte erreichen, werden wir uns weiter von der Konkurrenz absetzen."
  • Angst, dass sich Apples Mobilfunkpartner wegen zu hoher Subventionen aus dem iPhone-Geschäft zurückziehen könnten, hat Cook nicht. "Am Ende des Tages geht es darum, dass die Carrier ihren Kunden die Produkte geben, die sie wollen."
  • Die neue iOS-6-App Passbook, mit der sich Mitgliedsausweise oder Tickets in einem Programm sammeln lassen, ist für Apple-Chef Cook ein wichtiger Bestandteil des Angebots. "Das ist eine zentrale Funktion in iOS 6", sagte er. Nähere Angaben über weitere Pläne, etwa zu einem Zahlungssystem, machte Cook aber nicht.
  • Das dritte Quartal brachte einen neuen iPad-Verkaufsrekord, das Mac-Geschäft wuchs zwar nur um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, erreichte aber mit vier Millionen Einheiten dennoch einen neuen Rekord und mehr als 410 Millionen iOS-Geräte sind mittlerweile bei Kunden.

Die gesamte Telefonkonferenz zum dritten Fiskalquartal mit Cook und Oppenheimer lässt sich auf Apple.com abhören. Weitere Zusammenfassungen bringen die Kollegen von Macworld und AppleInsider. (bsc)