Microsoft erneuert Webmail-Dienst: Aus Hotmail wird Outlook

Hotmail war beim Erscheinen 1996 einer der Webmail-Pioniere. Doch die Zeit von Hotmail ist abgelaufen. Microsoft hat Outlook.com gestartet - und stichelt bei der Vorstellung gegen Google.

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Microsoft betont für Outlook.com eine "einfache, klare Oberfläche", die aber z.B. auch Chat und Social Networks integriert

(Bild: Microsoft)

Microsoft hat seinen neuen Webmail-Dienst Outlook.com enthüllt. Er soll auf lange Sicht Hotmail ablösen – einen der ersten Webmail-Dienste, die es überhaupt gab, und den Microsoft im Jahr 1998 aufgekauft hatte. "Wir denken, es ist an der Zeit, die persönliche E-Mail neu zu erfinden", erklärte der zuständige Microsoft-Manager Chris Jones im Firmen-Blog. Besonderen Wert legt Microsoft auch darauf, dass Outlook.com gut mit Smartphones und Tablets zu nutzen sei.

Outlook.com breche mit der Vergangenheit und sei von Grund auf neu gestaltet worden: von einem "klareren Aussehen" bis hin zu "neuen Verbindungen zu Socia-Media-Sites wie Facebook und Twitter". Nutzer von Hotmail sollen allerdings mit wenigen Mausklicks wechseln können mitsamt ihrer E-Mails, Kontakte und Einstellungen.

Outlook.com kann unter anderem Foto-Attachments als Slideshow anzeigen

(Bild: Microsoft)

Die Oberfläche von Outlook.com sei betont schlicht gehalten, betont Microsoft in der Vorstellung des Dienstes. Per E-Mail zugesandte Dokumente lassen sich direkt anschauen und bearbeiten – Microsoft hat Outlook.com Online-Versionen seiner Büroprogramme Word, Excel und PowerPoint spendiert. Für angehängte Photos bietet Outlook.com eine eigene Slideshow-Funktion. Daten können direkt in Microsofts Online-Speicher Skydrive abgelegt werden.

"Wir haben gemerkt, dass wir einen mutigen Schritt machen müssen", schrieb Jones. Noch sind allerdings nicht alle Funktionen verfügbar. So wird der von Microsoft übernommene VoIP-Dienst Skype später integriert. Outlook.com, verspricht Microsoft, sei kostenlos, verfüge über nahezu unbegrenzten Speicher, einen Spamschutz und bleibe in weiten Teilen werbefrei.

"Wir scannen Ihre E-Mail-Inhalte oder Anhänge nicht und verkaufen sie nicht an Werbetreibende oder andere Firmen", versprach Jones. Das war ein Seitenhieb auf Google, dessen Systeme das GMail-Postfach automatisch durchforsten, um passende Textwerbung einzublenden. "Wir lassen Sie entscheiden, ob Sie ihren E-Mail-Account mit Sozialen Netzwerken verknüpfen wollen und welches Sie dann nutzen möchten", stichelte Jones weiter. GMail ist mit dem Sozialen Netzwerk Google+ verzahnt.

Outlook.com hat Microsoft derzeit als Preview freigeschaltete - es sei aber bereits soweit, dass User ihn als hauptsächlichen Mail-Service nutzen könnten. Der Dienst soll aber auch aufgrund der User-Reaktionen weiter angepasst und ausgebaut werden, meint Microsoft-Manager Jones. (anw)