Zynga zieht personelle Konsequenzen nach schlechtem Quartal

Chief Operating Officer John Schappert muss die Kontrolle über die Unternehmensbereiche Web- und mobile Spiele seinem Chef Mark Pincus überlassen.

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Zyngas Chief Operating Officer John Schappert wird künftig nicht mehr die Produktion der Unternehmensbereiche Web- und mobile Spiele beaufsichtigen. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und das Wall Street Journal übereinstimmend aus eingeweihten Kreisen berichten, sollen Chief Mobile Officer David Ko und Executive Vice President of Games Steve Chiang künftig nicht mehr ihm, sondern CEO Mark Pincus direkt berichten. Der Unternehmenschef nimmt so die Kontrolle über die Geschäfte stärker selbst in die Hand.

Ko und Chiang sollen dafür sorgen, dass die besten Entwickler des Unternehmens künftig an Anwendungen für Smartphones und Tablets arbeiten, hieß es weiter in den Berichten. Eine offizielle Mitteilung von Zynga liegt dazu nicht vor.

Vor kurzem hatte Zynga berichtet, von April bis Juni einen Verlust von fast 23 Millionen Dollar erwirtschaftet zu haben. Momentan erzielt das Unternehmen 93 Prozent seines Umsatzes auf Facebook; umgekehrt machen die Zynga-Umsätze 15 Prozent der des Social Networks aus. Zynga versucht zwar auch, eine von Facebook unabhängige Plattform für seine Spiele aufzubauen, sie steht aber erst am Anfang.

Dem Unternehmen macht unter anderem zu schaffen, dass immer mehr Nutzer vom PC auf mobile Geräte wie Smartphones und Tablets abwandern, auf denen Zynga bisher weniger stark ist. Der Kauf eines Spezialisten für mobile Spiele für 180 Millionen Dollar erwies sich als Flop: Die Nutzerzahl des populärsten Spiel "Draw Something" brach seit dem Deal im Frühjahr von mehr als 14 Millionen auf 3,5 Millionen ein.

John Schappert wechselte im April 2011 vom Konkurrenten Electronic Arts zu Zynga. EA hatte 1998 sein Spieleentwicklungsunternehmen Tiburon Studios übernommen. Von 2007 bis 2009 hatte Schappert ein Intermezzo in Microsofts Abteilung für Xbox Live. (anw)