Bericht: Apple-Store-Entlassungen haben mit Gewinnzielen zu tun

Einer Meldung des Fachportals "ifo Apple Store" zufolge will der neue Retail-Chef John Browett die Profitabilität der Ladenkette verbessern und lässt deshalb Personalmaßnahmen durchführen.

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Das Fachportal ifo Apple Store, das seit Jahren über Apples Ladenkette berichtet, hat Meldungen bestätigt, wonach der Computerkonzern in den letzten zwei Wochen Entlassungen und andere Personalmaßnahmen bei seinen Retail Stores vorgenommen hat. Grund soll demnach sein, dass der neue Apple-Retail-Chef John Browett, der seit vier Monaten im Amt ist, den Beitrag der Stores zu Apples Gesamtgewinn erhöhen wolle.

Insider gaben gegenüber dem Fachportal an, Browett habe das Gefühl, die Zahl der Mitarbeiter sei zu groß ("too bloated"). Er wolle einen "schlankeren" Geschäftsverlauf. Browett habe sich bei seiner Entscheidung gegen Veteranen im Retail-Bereich durchgesetzt, die warnten, dass eine Personalreduktion vor dem Beginn der jährlichen "Back to School"-Kampagne und dem kommenden Verkaufsstart des nächsten iPhone-Modells zu einer "Kundendienstkatastrophe" führen könne. Tatsächlich berichten Apple-Store-Mitarbeiter immer wieder von großem Andrang in den Läden, der nur mit großem Einsatz zu bewältigen sei.

Mitarbeiter an der "Genius Bar".

(Bild: Apple)

Laut ifo Apple Store betreffen die Personalmaßnahmen der letzten zwei Wochen nicht nur Großbritannien, sondern auch die USA und andere Länder. Die Läden hätten aufgehört, Jobbörsen zu veranstalten, zudem gebe es keine Beförderungen mehr und gerade neu eingestellte Angestellte sollen angeblich wieder entlassen worden sein. Gleichzeitig sei es zu einer Reduzierung der Stundenzahl für Teilzeitmitarbeiter gekommen und Überstunden seien verringert oder ganz abgeschafft worden. Außerdem sollen Angestellte, die als Vollzeitangestellte nur 32 Stunden arbeiten, angeblich entlassen werden.

Dem Bericht zufolge geht es Browett darum, die Gewinnmarge von 22 Prozent, die im letzten Quartal von den Apple Retail Stores erzielt wurde, zu steigern. Berichte, wonach die Läden "die profitabelsten in Amerika" seien, ließen sich nicht verifizieren, so ifo Apple Store weiter. Die aktuell 22 Prozent seien eher im mittleren Bereich, andere Ladenketten seien womöglich profitabler. In den USA variieren die Gewinnmargen von Ladengeschäften wie auf der ganzen Welt deutlich und liegen laut ifo Apple Store zwischen einem und bis zu 35 Prozent. Apple Deutschland wollte die ersten Berichte zu Entlassungen im Retail-Segment nicht kommentieren. Es ist unklar, ob es schon zu Kündigungen hierzulande kam, die mit der Aktion in Zusammenhang stehen; auch fehlen Angaben zum tatsächlich Umfang der Maßnahmen. (bsc)