Google plant schnelle Eingreiftruppe für den Datenschutz

Der Internetgigant sucht "Data Privacy Engineers", die als "Red Team" Datenschutzrisiken aufspüren und entschärfen sollen. Mit der Ausschreibung will Google sein Image einer Datenkrake loswerden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Google sucht Experten für ein neues "Privacy Red Team", wie aus einer jetzt veröffentlichten Stellenausschreibung für einen "Data Privacy Engineer" hervorgeht. Dieser soll sicherstellen, dass "unsere Produkte nach höchsten Standards entworfen sowie in einer Weise betrieben werden, die die Privatsphäre unserer Nutzer schützt". Schwerpunkt sei die Mitarbeit im Red Team. Gefragt ist die Fähigkeit, selbständig Datenschutzrisiken auszumachen, zu analysieren und zu entschärfen.

Bevorzugt werden Bewerber, "die detailliertes Wissen über die innere Funktionsweise moderner Web-Browser und Computernetzwerke mitbringen" und Software-Implementierungen unter den Gesichtspunkten Datensicherheit und -schutz analysieren können. Von Vorteil ist, wenn ein Kandidat bereits Erfahrung mit dem Entdecken ungewöhnlicher oder sich nur schrittweise offenbarender Sicherheitslücken hat.

Bei einem "Red Team" handelt es sich um eine unabhängig tätige Gruppe, die organisationsintern Soft- oder Hardware und ganze Netzwerke auf mögliche Schwachpunkte hin untersucht. Der Begriff hat eine Tradition in Kriegsspielen der Militärs, ist aber auch bei Großunternehmen seit längerem gebräuchlich.

Google möchte mit dem Aufbau des Teams offenkundig sein Image als Datenkrake loswerden. Die Kalifornier hatten im März ihre Datenschutzrichtlinien über alle eigenen Produkte hinweg vereinheitlicht und damit vehemente Kritik auf sich gezogen. Moniert wurde vor allem, dass die Firma ihren Nutzern keine Möglichkeit gegeben habe, die neuen Bestimmungen zum Sammeln und Verknüpfen personenbezogener Informationen abzulehnen. Die Stellenausschreibung erfolgt zwei Wochen nachdem Google eine Millionenstrafe für das Umgehen der Cookie-Sperre in Apples Browser Safari hinnehmen musste. (ssu)