Olympus-Spiegelreflex mit Livebild-Display [Update]

Mit der E-330 bringt Olympus im März die weltweit erste Spiegelreflexkamera mit kontinuierlicher Livebild-Anzeige auf dem Kameradisplay auf den Markt.

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Von
  • Dr. Klaus Peeck

Mit der E-330 bringt Olympus im März die weltweit erste Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven und kontinuierlicher Livebild-Anzeige auf dem Kameradisplay auf den Markt. Sie besitzt einen MOS-Sensor mit 7,5 Megapixeln und das quere Gehäuseformat der älteren E-300.

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Erst die Rückkehr zum querformatigen Gehäuse ermöglicht die für das Livebild nötige besondere Lichtführung, um auch die Autofokus-Funktionalität zu wahren. Hierbei wird das Sucherbild über ein spezielles Prismensystem nicht nur zum optischen Sucher, sondern auch auf einen dedizierten CCD-Sensor geleitet, der etwa 92 Prozent des Sucher-Bildfeldes "live" für das LC-Display bereitstellt ("Modus A"). Soll das Bildfeld zu 100 Prozent wiedergegeben werden, kann der Fotograf den "Modus B" aktivieren, bei dem die Kamera den Sucherspiegel hochklappt und den Lichtweg auf den Haupt-Bildsensor der Kamera freigibt, allerdings unter Verlust der AF-Funktion. Auf diese Weise arbeitet auch die zwei Jahre alte Fujifilm FinePix S3 Pro, allerdings ist hier die Bildvorschau auf 30 Sekunden begrenzt, das Bild ist schwarz-weiß und der Auslöser blockiert.

Das Kamera-Display der E-330 löst bei 2,5 Zoll Diagonale gut 215.000 Pixel auf und soll mit seiner "HyperCrystal"-Technik auch in hellem Umgebungslicht oder in dem ab Mai lieferbaren 60-m-Tauchgehäuse gut ablesbar sein. Eine horizontale Schwenkachse erleichtert an Land Aufnahmen etwa in Bodennähe oder über Kopf, eine elektronische 10-fach-Lupe die manuelle Scharfstellung im "Modus B".

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Der bei der E-330 verwendete Bildsensor im "FourThirds"-Format von 17,3 × 13,0 mm² besitzt netto 7,5 Millionen Pixel. Die hier verwendete MOS-Technologie soll gegenüber CCD-Sensoren mit weniger Energie und einfacherer interner Ansteuerungs-Elektronik auskommen, was für eine vergrößerte lichtempfindliche Fläche pro Sensorelement und damit für ein günstigeres Rauschverhalten sorgen soll.

Die übrige technische Ausstattung entspricht dem Klassenstandard im mittleren SLR-Segment, mit eingebautem Blitzgerät mit LZ 13 und X-Sync-Zeit von 1/180 s (High-Speed-Modus zusätzlich verfügbar) und mit allen Teil- und vollautomatischen Belichtungseinstellungen einschließlich Programm-Shift, 27 Motivprogrammen, Variantenautomatiken für Belichtung, Weißabgleich und Schärfe sowie "virtuellen Farbfiltern" im Schwarz-weiß-Modus. Als Farbräume sind sRGB und AdobeRGB wählbar. Die Belichtungsmessung kann wahlweise mittenbetont integral, als Spotmessung (auch licht- oder schattenbasiert) oder über 49 Messfelder als Mehrfeldmessung erfolgen. Der Autofokus verfügt über drei Messfelder, mit wahlweiser kontinuierlicher Funktion und mit manuellem "Override".

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Die Bilddaten können in diversen Kompressionsstufen als JPEG-Dateien oder unkomprimiert im TIFF- oder RAW-Format gespeichert werden, wobei ein Doppelslot sowohl CompactFlash-Karten vom Typ I oder II (incl. Microdrives) oder die hauseigenen xD-Picture Cards aufnimmt, die künftig auch in einer "High Speed"-Variante angeboten werden. Die Kamera soll 3 Serienbilder pro Sekunde aufnehmen können, im JPEG-Format mindestens 15 Stück in Folge, bei RAW- oder TIFF-Aufnahmen endet die schnelle Bildserie nach vier Aufnahmen.

Wie ihre Vorgängerinnen wird auch die E-330 mit dem von Olympus patentierten "Supersonic Wave Filter" ausgestattet, ein Ultraschall-Staubfilter, der die Ablagerung von Schmutzpartikeln auf dem Bildsensor verhindern soll, die beim Objektivwechsel in das Kameragehäuse eindringen können.

Ihre Energie bezieht die E-330 aus einem LiIon-Akku "BLM-1" mit 1500 mAh bei 7,4 V oder mit Hilfe eines optionalen Adapters über 3 Fotobatterien CR 123A. Die USB-2.0-Schnittstelle liefert nur die langsame "full speed"- Datenrate. Der Kamerabody aus Kunststoff wiegt leer 550 g und ist 140 × 87 × 72 mm groß.

Die E-330 ist in das Zuiko-Objektiv-System eingebunden, das derzeit 14 Objektive für das FourThirds-System umfasst, vom Fisheye- über zwei Makro-Objektive bis hin zur 300-mm-Tele-Festbrennweite (entsprechend 600 mm, bezogen auf das KB-Format). Darunter auch neun Zoomobjektive, einschließlich eines 18-180-mm-"Superzoom"-Objektives (36-360 mm KB-Äquivalent) und je ein WW- und ein Tele-Zoom-Objektiv mit durchgehender f/2.0-Lichtstärke.

Die E-330 ist ab März einzeln oder im Kit mit dem Standard-Zoom ZUIKO DIGITAL 14-45 mm (28-90 mm KB), 1:3.5-5.6, lieferbar.

[Update:]
Mittlerweile hat Olympus auch Angaben zu den Preisen gemacht: Die Kamera ohne Objektiv soll 999 Euro, das Kit mit dem 14-45mm-Objektiv 1099 Euro kosten. (Dr. Klaus Peeck) / (anw)