IFA

X-Fi-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung

Mit dem Aurvana X-Fi will Creative in den High-End-Kopfhörermarkt einsteigen. Das Modell peppt Musik mit einem Exciter und 3D-Effekten auf und mindert Umgebungsgeräusche per Noise-Cancellation.

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Creative Labs (Halle 17 / Stand 206) stellt auf der IFA den neuen Kopfhörer Aurvana X-Fi vor. Der ohrumschließende geschlossene Kopfhörer peppt Musik mit X-Fi-Effekten auf, die von den Creative-Soundkarten bekannt sind. So mischt ein "24 Bit Crystalizer" wie ein Exciter oder Enhancer harmonische Schwingungen zum originalen Musiksignal hinzu, wodurch Bässe mehr Druck bekommen und Höhen transparenter wirken sollen. Eine Funktion namens "CMSS-3D" generiert aus einem Stereosignal durch Phasenverschiebungen einen künstlichen Surround-Sound, der den Zuhörer einzuhüllen scheint. Die Effekte sind von guter Qualität und können ältere Aufnahmen auffrischen.

Jede Muschel ist mit einem Mikrofon ausgestattet, das Außengeräusche aufnimmt und phasenverkehrt an den Hörer weiterleitet, sodass Umgebungsgeräusche gedämpft werden. Dies klappt besonders gut bei gleichbleibenden rauschenen Störgeräuschen, wie im Auto oder Flugzeug auftreten. Laut Creative kann das System diese um bis zu 20 dB mindern. Die Effektstärke ist vorgegeben und kann nicht wie bei den X-Fi-Karten manuell verändert werden.

Der Aurvana-Kopfhörer peppt Musik mit 3D-Effekten auf und vermindert Umgebungsgeräusche.

Die eingebauten Effektgeräte werden von zwei Mignon-Batterien gespeist, die 20 bis 25 Stunden halten sollen. Der Kopfhörer wird per Kabel mit 3,5-mm-Klinkenstecker an Musikgeräte angeschlossen. Zum Transport können die Hörmuscheln zur Seite gedreht werden.

Ein erster Hörtest offenbarte die bereits bekannten X-Fi-Effekte. Die Klangqualität konnte durchaus befriedigen. Die Hörermuscheln umschließen die Ohren relativ eng, wodurch der Träger zuweilen das Gefühl hat, der Kopfhörer würde sich festsaugen. Die allgemeine Verarbeitungsqualität ließ aber zu wünschen übrig. So knarzte der aus Kunsstoff bestehende Bügel bei Bewegungen.

Unklar ist, welche Zielgruppe Creative mit dem Kopfhörer anpeilen will. Der Verkaufspreis von 300 Euro dürfte für Otto Normalverbraucher zu hoch sein. Vielflieger, die von der Noise Cancellation profitieren, würden sich einen Funkkopfhörer mit Bluetooth wünschen, der sich problemlos mit ihrem Handy verbindet. Audiophile, die so viel Geld für einen Kopfhörer ausgeben, bevorzugen hingegen eine möglichst originalgetreue Tonwiedergabe und kein Effektfeuerwerk wie die X-Fi-Technik sie bietet. Der Verkauf soll Ende September starten. (hag)