Sharp muss Hypothek auf sein Hauptquartier aufnehmen

Der ins Trudeln geratene Elektronikriese Sharp hat offenbar auf sein Hauptquartier sowie auf weitere Fabriken und Grundstücke Hypotheken aufnehmen müssen. Sie sollen als Sicherheit für eine Kreditsumme von 150 Milliarden Yen dienen.

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Der ins Trudeln geratene Elektronik-Konzern Sharp hat offenbar auf sein Hauptquartier sowie auf weitere Fabriken und Grundstücke Hypotheken aufnehmen müssen. Sie dienen damit als Sicherheit für eine Kreditsumme von 150 Milliarden Yen (rund 1,5 Milliarden Euro), wie die japanische Zeitung Asahi Shimbun berichtet.

Laut dem Bericht wurde die Kreditvereinbarung am 31. August geschlossen – dem Tag, an dem eigentlich eine Einigung über Foxconns Einstieg in den japanischen Konzern bekannt gegeben werden sollte. Stattdessen war Foxconn-Chef Terry Gou nach zunächst ergebnislosen Verhandlungen abgereist, was die wegen riesiger Bilanzverluste bereits stark gefallene Sharp-Aktie noch weiter in den Keller trieb. Ursprünglich wollte Foxconn nach einer Vereinbarung vom März 10 Prozent von Sharp übernehmen, was den anscheinend klammen Japaner bei einem Preis von 550 Yen pro Aktie rund 67 Milliarden Yen (rund 680 Millionen Euro) eingebracht hätte. Durch den Kurssturz konnte der chinesische Auftragsfertiger die Anteile schließlich deutlich günstiger übernehmen.

Neben den großen Verlusten stehen für Sharp auch hohe Schuldrückzahlungen an, für die der Konzern dringend frisches Geld braucht. Dass Sharp nun derart umfassende Sicherheiten für Kredite bieten muss, deutet darauf hin, wie schwierig die Kapitalaufnahme für den Konzern geworden ist. Die Rating-Agentur S&P hatte Sharp bereits am 31. August auf Junk-Status herabgestuft, am Mittwoch war Moodys dieser negativen Einschätzung gefolgt.

Laut Berichten soll der Konzern auch nach anderen Finanzquellen suchen: Spekuliert wurde unter anderem über Investitionen seitens der Konkurrenten Kyocera oder Toshiba, ebenso über einen neuen Riesenkredit der Gläubigerbanken. Außerdem sollen auch Entlassungen geplant sein, die bis zu 10.000 Mitarbeiter betreffen könnten. (axk)