Intels Haswell-GPU: Turbo-Grafik und mehr Video-Funktionen

Die integrierten Grafikkerne von Intels kommender Haswell-Prozessorgeneration sind kompatibel zu DirectX 11.1, bringen höhere 3D-Leistung und bieten mehr Video-Funktionen.

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Die Haswell-IGPs gibt es in drei unterschiedlich starken Ausführungen. GT3 kann seine zusätzlichen Ausführungseinheiten in Leerlauf abschalten, um Strom zu sparen.

(Bild: Intel/c't)

Die integrierten Grafikeinheiten der kommenden Core-i-Prozessorgeneration Haswell werden deutlich leistungsfähiger als ihre aktuellen Ivy-Bridge-Vorgänger, unterstützen DirectX 11.1 und bringen eine ganze Reihe neuer Videofunktionen mit. Das hat Intel im Rahmen des IDF bekannt gegeben. Die Haswell-GPU wird es in drei Ausführungen geben: GT1, GT2 und GT3. Alle Varianten sind auch für universelle Berechnungen via OpenCL 1.2 geeignet – bisher unterstützen die Ivy-Bridge-GPUs in Zusammenspiel mit dem Intel-SDK lediglich OpenCL 1.1.

GT1 und GT2 haben laut der veröffentlichten Architekturdiagramme im Vergleich zur Ivy-Bridge-GPU ein zweites Cluster mit Shader-Rechenkernen (Execution Units/EUs). Wieviel EUs pro Cluster Intel tatsächlich verbauen wird, ist unklar. Noch leistungsfähiger soll GT3 durch den zweiten Rasterizer und vier statt zwei Shader-Cluster sein. Diese zusätzlichen Einheiten kann GT3 im Leerlauf abschalten, um die Leistungsaufnahme zu minimieren.

Um GT3 dauerhaft auszulasten, hat Intel die Leistung einiger Fixed-Function-Einheiten in der Render-Pipeline verdoppelt.

(Bild: Intel/c't)

Neben den Shadern verdoppelt sich auch die Größe des gemeinsamen Zwischenspeichers sowie die Zahl der Textureinheiten. Diese sollen bestimmte Texturformate bis zu vier Mal schneller verarbeiten als die Ivy-Bridge-GPUs namens HD 2500 beziehungsweise HD 4000.

Um die höhere Zahl von Funktionseinheiten beim GT3 schnell genug mit Daten zu versorgen, hat Intel die Leistung der meisten Fixed-Function-Einheiten im Geometrie-Teil der 3D-Pipeline verdoppelt. Diese Verbesserungen kommen auch den Varianten GT1 und GT2 zu Gute. Außerdem wurde der Befehlsgeber (Command Streamer) durch einen Resource Streamer ergänzt, um die Einheiten noch effizienter zu füttern und dadurch das Rendern von 3D-Szenen beschleunigen.

Die verbesserten Textureinheiten verarbeiten manche Texturformate bis zu vier Mal so schnell wie ihre Vorgänger.

(Bild: Intel/c't)

Überdies führt Intel die Video Quality Engine (VQE) als sechsten Baustein der GPU ein. Sie ist zuständig für die Bildratenkonvertierung (Frame Rate Conversion) und entwackelt Videos. AMD bietet mit Steady Video eine ähnliche Funktion schon seit dem Jahr 2011 für Radeon-Grafikkarten und APU-Kombiprozessoren an. Darüber hinaus laufen über VQE auch einige neue Funktionen zur Verschönerung von (HD-)Videos, etwa Korrektur von Hauttönen und Gamut Expansion.

Haswells Hardware-Video-Transcoder Quick Sync soll Videos noch schneller umwandeln. Der Hardware-Decoder MFX verarbeitet auch das Motion-JPEG-Format (MJPEG), wie es bei herkömmlichen Webcam-Sitzungen üblich ist. Zudem enkodiert MFX nun MPEG-2-Inhalte in Echtzeit und dekodiert unterschiedliche Videoqualitätsstufen eines SVC-Streams (Scalable Video Coding). Das ist für professionelle Videokonferenzen mit einer Vielzahl von Teilnehmern mit unterschiedlichen Bandbreiten gedacht. Als Neuerung preist Intel außerdem die Wiedergabe von 4K×2K-Videomaterial an. Dies sollte schon die Ivy-Bridge-MFX-Einheit beherrschen, was in unseren Tests aber nie funktionierte.

Gerüchten zufolge will Intel bei der GT3-GPU auch Wide-I/O-Speicher einsetzen, der die Datentransferrate drastisch erhöhen könnte. (mfi)