TI-Chef sieht die OMAP-Chancen bei Smartphones und Tablets schwinden

Rich Templeton, der CEO von Texas Instruments, zielt mit den OMAP-SoCs stärker auf industrielle und automobile Anwendungen und freut sich über gute Geschäfte mit Analog-ICs.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Für den kommenden OMAP 5 sieht der TI-Chef bessere Chancen in Industrieanlagen und Autos als in Tablets und Smartphones.

(Bild: TI)

Auf einer Anlegerkonferenz der Deutschen Bank in Las Vegas hat der Texas-Instruments-(TI-)Chef Rich Templeton eine Keynote gehalten. Dabei machte er überraschende Aussagen zum TI-Geschäftsfeld der ARM-SoCs der Marke OMAP: Sein Interesse an Smartphones und Tablets schwinde, er wolle sich mit OMAP stärker auf Anwendungsbereiche in der Industrieelektronik oder in Kraftfahrzeugen (Automotive) konzentrieren. Hier seien langfristig bessere Geschäfte zu erwarten. Außerdem zeigte er sich froh über die Entwicklung bei den Analog-ICs: 50 bis 55 Prozent der TI-Einkünfte stammmten aus diesem Bereich. Von den Analog-Produkten seiner Firma fänden sich in fast jedem Smartphone oder Tablet gleich mehrere.

Die Aussage zu den OMAP-Applikationsprozessoren überrascht zunächst. Gerade hat Amazon neue Android-Tablets mit OMAP-4-Prozessoren angekündigt, sie stecken etwa auch in manchen kommenden Windows-RT-Tablets oder in Android-Smartphones, beispielsweise von Samsung. Doch Templeton sieht langfristig eine Marktkonzentration auf wenige Smartphone- und Tablet-Anbieter mit den Marktführern Apple und Samsung. Diese beiden würden aber jeweils eigene ARM-SoCs fertigen (lassen). Somit schwänden die Chancen für die Zulieferer von ARM-SoCs.

Bei Smartphones und Tablets sind die Produktzyklen derzeit extrem kurz. Hersteller von Industrie-Elektronik und Automobilzulieferer binden sich typischerweise längerfristig an Zulieferer. Im Februar hatte etwa der Navi- und Automobil-Infotainment-Hersteller Harman eine Kooperation mit TI angekündigt. Harman kooperiert allerdings auch mit Nvidia und baut den Tegra 2 in Navigationssysteme für Volkswagen, Skoda und Audi ein. Und auch Intel kooperiert mit Harman, um den Atom in Autos unterzubringen. (ciw)