c't-Onlinetalk: Von Visionen, der Kunst des Weglassens und Killerargumenten

Analyse und Hintergrund zu den aktuellen Netz-Ereignissen, vom neuen iPhone 5 über die Cause Wulff bis zur Netzneutralität: Das wollen wir im c't-Onlinetalk auf DRadio Wissen erneut leisten, am Samstag, den 15.9.2012 11 Uhr.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Es ist ... es ist ... es ist ein Smartphone! Dass Apple das iPhone 5 vorgestellt hat, dürfte in den vergangenen Tagen kaum jemandem entgangen sein. Nur eine "Modellpflege ohne Visionen", heißt es in Kommentaren, während Apple trötet: "das Größte, was dem iPhone passieren konnte". Aber was denn nun wirklich davon zu halten ist, wird uns im c't-Onlinetalk am Samstag, 15.9., ab 11 Uhr doch noch beschäftigten.

Noch ein großer öffentlichkeitswirksamer Auftritt: Bettina Wulff betritt die netzpolitische Bühne und verklagt Google - weil beim googlen ihres Namens automatisch Suchbegriffe wie "Prosituierte" und "Escort" angeboten werden. Das Vorgehen gegen Gerüchte um Wulffs Vorleben erreicht unter anderem mit dieser Klage auch das Internet und die Suchmaschinen. Reflexartige Vorwürfe der "Zensur", die im Netz gleich erschallten, scheinen aber an der Sache vorbeizugehen – auch dann, wenn man die Klage Wulffs nun als Propaganda-Coup zur Förderung ihres Buches betrachtet. Die Frage bleibt, ob ein Algorithmus Persönlichkeitsrechte verletzten kann. Und vor allem: Wie Google operiert, bzw. wie seine Suchfilter arbeiten, bei denen Google sehr wohl immer wieder eingreift, um etwa bestimmte Suchwort-Kombinationen auszuschalten oder Suchergebnisse nicht anzuzeigen.

Was im Netz geht, ist aber nicht nur eine juristische Frage. Die Netzneutralität – die Gleichbehandlung jedweden Datenverkehrs im Internet, egal, welcher Dienst, egal welche Quelle, egal, welches Ziel – gerät mit neuen Mitteln unter Druck. Die Telekom bietet einen Spotify-Tarif an, bei dem das Musikstreaming-Datenvolumen nicht auf das Gesamt-Datenvolumen angerechnet wird, das ein User verbraucht. Für einige Kritiker ein erster Schritt hin auf ein Horrorszenario: Die Provider entscheiden, welcher Traffic wie durch ihre Netze geleitet wird – und für welchen Datenverkehr sie von Anbietern und Nutzern zusätzliche Gebühren verlangen. Das "Killerargument" der Provider und Backbone-Betreiber gegen Netzneutralität: Videoanwendungen, vernetztes Fernsehen und das Smart Grid erforderten eine "Ausdifferenzierung" von Qualitäts- und Preisklassen im Internet. Sofort aber regt sich Protest.

Diese und mögliche weitere Themen (etwa Verkauf digitaler Güter, Facebooks Zukunftsstrategie und Amazons neue Kindles) diskutiert Philip Banse (@philipbanse, Facebook, Google+)
im c't-Onlinetalk auf DRadio Wissen am Samstag, 15.9.2012, ab 11 Uhr mit

(jk)