Rechtsstreit könnte weitere Apple-Interna ans Licht bringen

US-Richterin Lucy Koh hat Apples Antrag abgelehnt, bestimmte Finanz-Dokumente im Rechtsstreit mit Samsung unter Verschluss halten zu dürfen.

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US-Richterin Lucy Koh hat einen Antrag Apples abgelehnt (PDF-Datei), bestimmte Finanzdokumente im Rechtsstreit mit Samsung unter Verschluss halten zu dürfen. Der iPhone-Hersteller hatte die eigenen Zahlen zur Berechnung der Entschädigungssumme eingereicht, die er von dem südkoreanischen Konzern fordert. Eine Jury sprach Apple in diesem Prozess Ende August bereits einen Schadenersatz in Höhe von über einer Milliarde US-Dollar zu, Apple fordert darüber hinaus den Verkaufsstopp von 26 Smartphone-Modellen der Südkoreaner und mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar als Strafzahlung für vorsätzliche Patentverletzung durch Samsung.

Richterin Kohs Entscheidung über Apples Geheimhaltungsantrag

Apple könne nicht seine Finanzdaten für einen Multi-Milliarden-Dollar-Schadenersatz heranziehen und zugleich darauf bestehen, dass diese geheim bleiben, begründet die Richterin ihre Entscheidung – die von Apple geforderte Entschädigung könne "tiefgreifende Auswirkungen für die Smartphone-Branche, Konsumenten und die Öffentlichkeit" nach sich ziehen. Entsprechend hoch sei das öffentliche Interesse am Zugang zu diesen Finanzdaten. Apple habe außer dem Verweis auf Betriebsgeheimnisse keine neuen Argumente geliefert, warum diese Informationen geschützt werden sollten, schreibt die Richterin.

Auf Kohs Entscheidung hin ruht die Anordnung zur Veröffentlichung der Finanzdaten allerdings, bis ein Berufungsgericht sich der Sache annimmt – dort ist bereits ein vorhergehender Apple-Antrag zur Geheimhaltung bestimmter Informationen anhängig, zu dem noch keine Entscheidung vorliegt.

Apples Finanzinterna umfassen produktspezifische Zahlen zu Verkäufen, Umsatz und Marge. Der Prozess gegen Samsung brachte bereits einige Zahlen ans Licht, die Apple bislang nicht veröffentlicht hatte, darunter die Gesamtzahl aller iPod-touch-Verkäufe in den USA sowie den Unterschied bei der Gewinnspanne von iPhone und iPad: Während Apple mit den iPhones zwischen April 2010 und März 2012 eine Marge zwischen 49 und 58 Prozent erzielte, lag diese bei den iPad-Verkäufen im gleichen Zeitraum bei 23 bis 32 Prozent (beides USA). (lbe)