29C3: Vorverkauf für Hackerkonferenz hat begonnen

Der Chaos Computer Club (CCC) will mit dem Übersiedeln seines Jahrestreffens an die Alster eine "freiwillige Preisstaffelung" einführen, um die mit dem größeren Gebäude verknüpften "deutlich gestiegenen Kosten" abzufedern.

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Der Chaos Computer Club (CCC) will mit dem Übersiedeln seines Jahrestreffens ins Congress Center Hamburg (CCH) eine "freiwillige Preisstaffelung" einführen, um die mit dem größeren Gebäude verknüpften "deutlich gestiegenen Kosten" abzufedern. Man wolle auch beim 29. Chaos Communication Congress (29C3) dem traditionellen Anspruch gerecht werden, "alle Besucher ohne Geldbeutel-Diskriminierung willkommen zu heißen", betonte der Hackerverein am Samstag parallel zur Ankündigung des Vorverkaufsstarts für das Stelldichein der Szene.

Es werde daher weiter ein Standardticket für vier Tage für 80 Euro geben. Dieses sei aber "nicht kostendeckend". Der CCC setzt deswegen darauf, dass möglichst viele Besucher "Unterstützer"-Karten für 100 beziehungsweise 120 Euro oder gar ein "Business-Ticket" für 350 Euro erwerben. Besucher werden aufgerufen, "sich verantwortlich entsprechend ihrer Zahlungsfähigkeit" für eine Kategorie zu entscheiden. Schon während des Vorverkaufs ist es zudem möglich, T-Shirts oder sonstige Textilien im 29C3-Design vorzubestellen.

Im August war publik geworden, dass der Club die 29. Ausgabe der "größten europäischen Hackerparty" zurück zu den Wurzeln nach Hamburg verlegen will. Zur Begründung hieß es, dass der in den vergangenen acht Jahren bezogene Hackertempel, das das Berliner Congress Centrum (bcc) am Alexanderplatz, zu klein geworden und in der Hauptstadt keine andere akzeptable Hacker-Begegnungsstätte aufzutreiben gewesen sei.

Der 29C3 soll dieses Jahr vom 27. bis 30. Dezember unter dem Motto "Not my department" stattfinden. Der CCC spielt damit auf eine Persiflage der opportunistischen Haltung des Ingenieurs Wernher von Braun durch den US-Liedermacher Tom Lehrer an. Wenn die Raketen erstmal oben seien, wen schere es dann, wo sie runterkommen, legt dieser dem deutschstämmigen Wissenschaftler in den Mund: "Das ist nicht mein Fachgebiet." Die Tüftler wollen sich so nicht nur mit den Konsequenzen des eigenen Forschungsdrangs auseinandersetzen und sich dabei etwa mit Überwachungssystemen, Drohnen- und Schwarmintelligenzsteuerung oder Biohacking auseinandersetzen. Gleichzeitig geht es dem Club zufolge um das Streben der Hackerszene, Technologien und gesellschaftliche Abläufe zu untersuchen und neu zusammenzusetzen, die auf den ersten Blick auch in die Kategorie "not our department" fallen.

Die erste Version des ausführlichen "Fahrplans" mit 90 Vorträgen und Arbeitstreffen soll Ende des Monats veröffentlicht werden. Diese seien aus "mehreren hundert Einreichungen" ausgewählt worden, erklärt der CCC. Neu vorgesehen seien spezielle Versammlungsorte, die einzelnen Themendörfern auf dem alle paar Jahre stattfindenden Sommercamp der Hacker ähneln sollen. Diese böten Raum für Gruppen und Projekte, um während der gesamten Veranstaltung Aktivitäten zu präsentieren und zusammen mit anderen Besuchern weiterzuentwickeln. (jk)