Geplante RFID-Identitätskarte weckt in den USA Sicherheitsbedenken

Voraussichtlich im kommenden Frühjahr will die US-Regierung Identitätskarten für den Grenzverkehre zwischen einigen Nachbarländern anbieten, die die Wartezeit bei der Ein- und Ausreise verkürzen sollen.

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Die US-Regierung will voraussichtlich im Frühjahr mit RFID-Chips bestückte Identitätskarten für den Grenzverkehr zwischen den USA und Kanada, Mexiko, Bermuda und den karibischen Inseln anbieten. Die Technik, bei der die Daten des Chips aus einer Entfernung von bis zu sechs Metern ausgelesen werden können, soll die Wartezeit bei der Grenzkontrolle verkürzen. Während die Reisenden auf ihren Grenzübertritt warten, könnten sie bereits aus der Entfernung überprüft und mit Terroristenlisten abgeglichen werden. Allerdings, so kritisieren die Bürgerrechtler vom Center for Democracy and Technology (CDT), würden die Daten auf dem RFID-Chip nicht verschlüsselt. Die Technik sei unsicher, daher bestehe die Gefahr des Datendiebstahls.

Die Regierung hält dem entgegen, dass auf dem Pass, der 25 US-Dollar kosten soll, lediglich eine Identitätsnummer abgespeichert werde. Diese habe nur im System der US-Behörde Customs & Border Protection (CBP) eine Bedeutung. Es würden keine weitere Daten in dem RFID-Chip abgespeichert, ist dem Bundesgesetzblatt Federal Register (PDF-Datei) zu entnehmen. Alternativ soll im Rahmen der Western Hemisphere Travel Initiative ein so genannter E-Passport für knapp 100 US-Dollar angeboten werden, dessen RFID-Chip nur aus einer geringen Entfernung ausgelesen werden kann.

Zu den geplanten Änderungen in den Passgesetzen sind insgesamt 4000 Kommentare eingegangen. Neben Sicherheits- und Datenschutzbedenken richtete sich die Kritik gegen den Preis für die Pässe und dagegen, dass an den Grenzen zwei Techniken zum Auslesen von RFID-Chips installiert werden müssten. Außerdem wurden Befürchtungen geäußert, der Tourismus könne auf beiden Seiten der Grenzen nachlassen. Die US-Regierung betont, dass keine Besitzpflicht für die neuen RFID-Pässe eingeführt werden soll. Zudem ist geplant, dass die Pässe zusammen mit einer Schutzhülle ausgegeben werden, die das nichtautorisierte Auslesen der Daten verhindern soll. (anw)