USA: Schwarzer Freitag – Startschuss für das Weihnachtsgeschäft

Am Black Friday, dem Tag nach Thanksgiving werden in den USA Käufer mit deutlichen Rabatten in Läden aller Art gelockt. Das stärkste US-Einkaufswochenende des Jahres gibt auch Auskunft über die IT- und Unterhaltungselektronik-Trends.

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Heute ist in Nordamerika der Schwarze Freitag (Black Friday). Das ist kein Hinweis auf einen Börsenkrach, sondern im Gegenteil der traditionelle Auftakt für das Fest des Konsums: Am Black Friday, dem Tag nach Thanksgiving, beginnt in den USA das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel. Es ist das stärkste Einkaufswochenende des Jahres. Dabei sind Tablets der Renner schlechthin. Schon vor zwei Wochen wusste der Branchenverband Consumer Electronics Association (CEA) von 123 Sonderangeboten für Tablets am heutigen Freitag.

Am Black Friday werden Käufer mit deutlichen Rabatten in Läden aller Art gelockt, sogar Gebrauchtwagenhändler hängen sich an. Für den Onlinehandel hat sich in jüngerer Zeit der Cyber Monday am folgenden Montag etabliert. Doch auch diese Woche rührten Webshops fleißig die Werbetrommel. Ein offizieller Feiertag ist der Black Friday, der Tag nach Thanksgiving, nicht, aber manche US-Unternehmen geben ihren Mitarbeitern trotzdem frei.

Laut CEA werden voraussichtlich 60 Prozent der erwachsenen US-Amerikaner von Donnerstag bis Montag einkaufen gegangen sein und dabei im Schnitt 218 US-Dollar (umgerechnet 170 Euro) ausgeben haben. 57 Prozent werden ein Geschenk erworben haben. Im Vorjahr lag das Einkaufsvolumen bei vergleichsweise bescheidenen 159 US-Dollar.

Die Bedeutung des Internet geht über den Online-Einkauf hinaus: 69 Prozent der US-Amerikaner sollen an diesem (verlängerten) Wochenende während des Einkaufens mobile Geräte mit Internetzugang nutzen, um sich über Produkte zu informieren.

Im gesamten Weihnachtsgeschäft (inklusive Black Friday) wollen erwachsene US-Bürger pro Kopf 1634 US-Dollar (1271 Euro) ausgeben (11 Prozent mehr als 2011). Dies geht aus einer weiteren Erhebung der CEA hervor. Gut die Hälfte des Betrags (842 US-Dollar, plus 9 Prozent) entfällt auf Geschenke. Davon 30 Prozent oder 252 US-Dollar (196 Euro) ist für Unterhaltungselektronik vorgesehen. Vor fünf Jahren konnte Unterhaltungselektronik nur 194 US-Dollar oder 22 Prozent auf sich vereinen im Vorjahr 246 US-Dollar.

Über alle Warengattungen hinweg steht den sogenannten GAFO-Geschäften (General Merchandise, Apparel and Accessories, Furniture and Other Sales) laut CEA-Prognose ein Weihnachts-Wachstum von 3,4 Prozent gegenüber 2011 ins Haus. Im Online-Handel sollen es sogar plus 14 Prozent werden.

8,3 Prozent der US-Amerikaner haben Tablets auf ihrem Wunschzettel. Weit abgeschlagen folgen Geld (4,8 Prozent), Frieden und Glück (4,5 Prozent), Smartphones (4,3 Prozent) und Computer samt Laptops (vier Prozent). Allein in der Unterhaltungselektronik sieht die Hitliste auf den US-Wunschzetteln so aus: Tablets 16 Prozent, Fernseher 10 Prozent, Smartphones 8 Prozent, Laptops 7 Prozent. Mit jeweils 2 bis 4 Prozent folgen Videospielekonsolen, Laptops, E-Reader, MP3-Player, Digitalkameras, Blu-ray Player und Desktop-Computer.

Was davon tatsächlich auf dem Gabentisch landet, lässt sich aus einer CEA-Prognose der vom Großhandel im vierten Quartal ausgelieferten Einheiten erahnen. Im Vergleich zum Vorjahr sollen sich Tablets auf 32 Millionen Stück mehr als verdoppeln (plus 112 Prozent). Damit überholen sie die um gut 10 Prozent zurückgehenden Videospielkonsolen (13,8 Millionen) und die etwa gleich stark zulegenden Kopfhörer (20,6 Millionen) deutlich.

Smartphones und Tablets graben sowohl den ton- als auch der bildgebenden tragbaren Spezialgeräten das Wasser ab: Camcorder brechen um mehr als die Hälfte auf nur mehr 892.000 Stück ein, MP3-Player (minus zehn Prozent) und Digitalkameras (minus 7,6 Prozent) können immerhin noch jeweils gut 12 Millionen Mal auf die Reise geschickt werden. Digitale Spiegelreflexkameras legen zwar um 13 Prozent zu, kommen aber erst auf 776.000 Stück. Flachbildfernseher gehen leicht auf 10,5 Millionen zurück, Blu-ray Player legen leicht auf 4,6 Millionen zu. Von niedrigem Niveau wachsen Soundbars um 54 Prozent auf 680.000 Stück.

Die Branche verschifft insgesamt in den USA 6 Prozent mehr Einheiten als im vierten Quartal 2011. Ohne Tablets hätte es allerdings ein Minus von 5 Prozent gegeben, ließ die CEA wissen. (anw)