eBay eröffnet temporär einen Laden in Berlin

Der Online-Marktplatz betreibt zur Vorweihnachtszeit in Berlin sein erstes Offline-Geschäft. Dort schlagen Mobilgeräte eine Brücke zwischen der Offline- und Online-Welt.

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Der Online-Marktplatz eBay macht hierzulande sein erstes Offline-Geschäft in Form eines "Pop-up-Stores" in Berlin Mitte auf, am Anfang der Oranienburger Straße unweit vom Hackeschen Markt. Geöffnet sein wird der "Kaufraum" vom 6. bis 16. Dezember. eBay will damit zeigen, wie der Mobilfunk eine Brücke zwischen Online- und Offline-Welt schlägt. Zwischen Weihnachten und Neujahr öffnet der 400 Quadratmeter große Laden dann noch einmal als "Verkaufsraum" seine Türen. Privatverkäufer sollen dann Schritt für Schritt angeleitet werden, wie sie etwa überflüssige Geschenke wieder los werden.

In der ersten Phase lautet das Motto "Shopping ohne Stress", sagte Martin Tschopp, Geschäftsführer eBay Deutschland. Die ausgestellten gut 150 Artikel, die vom Teddy über eine Espressomaschine und Heimwerkerartikel bis hin zu Designer-Mode reichen, sind alle mit einem QR-Code (Quick Response) versehen. Den muss man mit dem Smartphone oder einem anderen Mobilgerät scannen, auf dem die eBay-App installiert ist. Die Waren werden dann nach Hause geliefert.

eBay eröffnet für 11 Tage ein Ladengeschäft in Berlin Mitte.

An die "Weihnachtsboutique" schließt sich eine Kaffeebar an, an der man den Latte Macchiato und Muffins über die eBay-Tochter PayPal direkt mithilfe eines auf dem Kassenterminal generierten QR-Code mobil bezahlen kann. Ein kleines Angebot von "Emmas Enkel" ermöglicht es zudem, Lebensmitteln übers klassische Internet zu bestellen. Beim Nutzen von PayPal und der damit erfolgenden Zahlungsbestätigung an den Händler wird hier die Ware gleich verschickt. Wie das Einkaufen von morgen von der Couch aus oder im Laden aussehen könnte, zeigt das eBay-Geschäft in einem abgegrenzten, mit Tablets und großen Flachbildschirmen bestückten "Wohnzimmer" und einer vergleichbar ausgerüsteten Fashion-Boutique.

Generell möchte der Online-Marktplatz den mobilen Handel ausbauen. Dessen Volumen sei bei eBay weltweit von 600 Millionen US-Dollar 2009 auf geschätzte 10 Milliarden in diesem Jahr angestiegen, erklärte Tschopp. In Deutschland hinke die Smartphone-Verbreitung zwar gegenüber den USA oder Großbritannien noch etwas hinterher. Aber auch hierzulande handle es sich um den am schnellsten wachsenden E-Commerce-Kanal. Die entsprechende eBay-App sei inzwischen über 100 Millionen Mal heruntergeladen worden. Alle 1,3 Sekunden werde allein bei eBay.de etwas mobil gekauft.

Laut PayPal-Geschäftsführer Arnulf Keese gehen 13 Prozent des Geschäftsvolumens des Zahlungsanbieters bereits auf das Konto von Mobilgeräten. Dabei sei in diesem Jahr die Nutzung vor allem in den ländlichen Gebieten nach oben geschnellt. Da die zur mobilen Zahlungsabwicklung nötigen Investitionen nicht jeder Händler selbst stemmen könne, springe PayPal mit seiner QR-Lösung ein, die im Unterschied zum drahtlosen Übertragungsstandard NFC (Near Field Communication) flächendeckend zur Verfügung stehe. Pro Transaktion nehme der Dienstleister dabei einen Anteil zwischen 1,2 und 1,9 Prozent und bei Kleinstbeträgen pauschal 10 Cent und 10 Prozent.

Funktionen zum schnelleren Einstellen von Artikeln bei eBay Deutschland laufen derzeit im Probebetrieb, sagte Tschopp. Ein schnelleres Checkout-System sei für 2013 geplant. Die Homepage mit dem überarbeiteten Logo sei bereits neu gestaltet worden. Dort solle noch stärker auf Basis bisheriger Sucheingaben und visuell klarer angezeigt werden, "was einen interessieren könnte". Die weitere Personalisierung des Angebots steht dem Deutschlandchef zufolge hoch auf der Agenda. "Meine Fahrzeuge" etwa suche automatisch die passenden Ersatzteile und die "Fashion App" biete nach Aufnahme eines Stoffmusters mit dem Mobiltelefon dazu passende Kleider an. (ad)