US-Bürgerrechtler werfen Uri Geller Urheberrechtsbeugung vor

Der israelische Bühnenmagier soll nach Meinung der Electronic Frontier Foundation ohne Berechtigung YouTube veranlasst haben, ein Video aus der Plattform zu nehmen.

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In ihrem Bestreben, einen möglichen Missbrauch des US-amerikanischen Urheberrechts zu bekämpfen, klagen die Bürgerrechtler der Electronic Frontier Foundation (EFF) gegen den israelischen Bühnenmagier Uri Geller. Sie werfen ihm laut Mitteilung vor, mit einer Aufforderung zur Löschung eines Videos von der Online-Plattform YouTube gegen den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) verstoßen zu haben. Dieser sehe es vor, dass Copyright-Inhaber nur aus berechtigtem Anlass "takedown notices" verschicken dürften.

Die EFF klagt im Namen von Brian Sapient, einem Mitglied der Vereinigung "Rational Response Squad", die unter anderem auch so genannte paranormale Phänomene hinterfragt. Sapient hat laut EFF auf YouTube das Video "Secrets of the Psychics" veröffentlicht, das die Fähigkeiten Gellers beleuchtet. Sapients YouTube-Account sei gesperrt und das Video für zwei Wochen von der Plattform verbannt worden, schreibt die EFF. Das etwas mehr als drei Minuten lange Video enthalte in der Tat drei Sekunden Material, an dem Geller die Urheberrechte hält, doch falle ihre Verwendung in einer fremden Produktion unter die Bestimmungen des "fair use".

Uri Geller wurde hierzulande prominent, als er in den 70er-Jahren seine Kunststücke im deutschen Fernsehen vorführen durfte. Dass er tatsächlich mit Geisteskraft Löffel verbiegen oder Uhren reparieren kann, bezweifeln Gruppierungen wie die Rational Response Squad. Auch wenn Uri Geller sich an derartiger Kritik stößt, könne er nicht so vorgehen, meint die EFF. Sie fordert Schadensersatz und eine gerichtliche Bestätigung, dass das von Geller beanstandete Video nicht den DMCA verletzt.

Die Bürgerrechtler waren kürzlich auch gegen den Medienriesen Viacom vor Gericht gezogen, da sie ihn ebenfalls des Missbrauchs des US-Copyright durch eine "takedown notice" an YouTube bezichtigten. Die Klage wurde zurückgezogen, nachdem Viacom einen Fehler eingeräumt hat. (anw)