Opel: Gewerkschaften kündigen Widerstand gegen Werksschließung an

Die Gewerkschaften haben Widerstand gegen die geplante Werksschließung in Bochum angekündigt. Sie fordern eine tragfähige Gesamtlösung für Opel in Deutschland

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Von
  • Martin Franz

Gewerkschaften und Betriebsrat rufen zum Widerstand gegen das Ende der Opel-Produktion in Bochum auf. „Die IG Metall akzeptiert eine Schließung des Standortes Bochum nicht“, sagte Gewerkschaftschef Berthold Huber am Dienstag der dpa in Frankfurt. GM müsse endlich eine tragfähige Gesamtlösung für Opel in Deutschland vorlegen, sonst gebe es einen offenen Konflikt. „Solange nichts auf dem Tisch liegt, leisten wir Gegenwehr.“

In Bochum wird aktuell der Opel Astra gebaut.

(Bild: Opel)

Auch der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel will sich nicht mit der Entscheidung des US-Mutterkonzerns GM abfinden, dass 2016 die letzten Autos in Bochum vom Band rollen. Er kündigte an, für den Erhalt der Produktion in der Ruhrgebietsstadt zu kämpfen. „Das sind wir auch den Menschen schuldig und das sind wir dieser Region schuldig“, sagte er im ZDF-Morgenmagazin. Berichten zufolge soll es am Dienstagmorgen zu Arbeitsniederlegungen einzelner Mitarbeiter gekommen sein. Ein Opel-Sprecher sagte dazu lediglich: „Die Produktion läuft.“ Am Morgen nach der Hiobsbotschaft waren viele Opelaner weitgehend wortlos in die Werkstore zur Frühschicht gegangen. Bei vielen Mitarbeitern waren Frust und Wut vom Vortag der Resignation gewichen.

„Kampf bringt ja sowieso nichts mehr – das Ende ist beschlossene Sache“, sagte etwa Jörg Niermann, der seit 30 Jahren bei Opel arbeitet. Ein anderer Mitarbeiter sagte, die Nachricht vom Aus der Fahrzeugproduktion sei keine Überraschung gewesen. „Im Prinzip hat das doch jeder gewusst, nur ausgesprochen hat es niemand.“ Mit Blick auf Streiks oder Protestaktionen sei die Belegschaft abwartend: „Ohne Rückhalt der Gewerkschaften wird da sowieso nichts passieren.“

Diese beratschlagen mit Opel-Vertretern aller deutschen Werke in der Tarifkommission am Mittwoch weiter über eine Perspektive für alle Standorte. Der Schutz vor Kündigung müsse für alle Arbeitnehmer sichergestellt werden, sagte IG-Metall-Sprecher Wolfgang Nettelstroth. „Wir werden beraten, mit welcher Strategie wir weiter Druck machen können, dass GM sich nicht seiner Verantwortung entzieht“, sagte der Gewerkschafter am Dienstag. Allzu viele Druckmittel etwa mit Warnstreiks haben die Arbeitnehmervertreter in Bochum derzeit allerdings nicht: Für das Werk ist ohnehin Kurzarbeit im Januar angemeldet. (dpa) (mfz)