Schünemann fordert "Intensivtäterdatei" für kriminelle Jugendliche

Niedersachsens Innenminister hält eine Erfassung von jugendlichen Serienstraftätern in allen Bundesländern für nötig.

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Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hält eine so genannte Intensivtäterdatei zur Erfassung jugendlicher Serienstraftäter in allen 16 Bundesländern für nötig. In Niedersachsen sollte sie bei den Polizeidirektionen vor Ort geführt werden, sagte er der Zeitung Die Welt. In die Datei sollten sämtliche Entwicklungen eines Täters eingetragen werden, um sie auch Staatsanwaltschaften und Jugendämtern mitzuteilen, meint Schünemann. Er wolle dieses Konzept heute bei der Innenminister-Klausur der unionsregierten Länder in Wiesbaden einbringen.

In der Fernsehsendung NDR aktuell hatte Schünemann den Vorwurf zurückgewiesen, die Diskussion über jugendliche Gewalttäter sei Wahlkampftaktik. Man könne sich nicht aussuchen, wann schwere Fälle von Gewalt in der Öffentlichkeit bekannt würden. Die CDU habe in dem Zusammenhang keine neuen Forderungen aufgestellt, sondern bereits bestehende erneuert.

Schünemann fordert zusätzliche härtere Strafen für Gewalttäter wie zum Beispiel den Warnschuss-Arrest. Nach der zweiten oder dritten begangenen Straftat dürfe nicht nur Bewährung verhängt werden. Ebenso wichtig seien die Themen Integration und Prävention. In Niedersachsen gebe es eine ausgesprochen gute Intensivtäterbetreuung, dennoch sei die Zahl der Körperverletzungen gestiegen. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hatte kürzlich übermäßigen Fernseh- und Videospielekonsum als Ursache für die Probleme bei der Erziehung von Jugendlichen in die Diskussion eingebracht. (anw)