Konkurrenz für Siri & Co.

Assistenzssysteme für Smartphones setzen sich mehr und mehr durch. Die junge Firma Grokr will nun besonders die Suchmöglichkeiten verbessern.

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Von
  • Tom Simonite

Assistenzssysteme für Smartphones setzen sich mehr und mehr durch. Die junge Firma Grokr will nun besonders die Suchmöglichkeiten verbessern.

Googles jüngster mobiler Suchdienst, Google Now für Android-Handys, versucht, die Bedürfnisse seiner Nutzer vorherzusehen: Mit wenigen Bedienschritten erhalten sie beispielsweise Wetterinformationen oder Hinweise zu interessanten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Das Start-up Grokr macht dem Internet-Riesen nun auf dem iPhone Konkurrenz: mit einer eigenen App, die ähnlich arbeiten soll.

"Auf Mobilgeräten sollte ein Suchdienst mir Dinge mitteilen, die ich wissen will, ohne dass ich explizit fragen muss", meint Grokr-Gründer Srivats Sampath, der vorher die Sicherheitsfirma McAfee geleitet hat. Schon seit drei Jahren arbeitet das Unternehmen an der Idee und hat insgesamt 4,2 Millionen Dollar an Risikokapital aufgenommen.

Wie Google Now läuft Grokr teilweise auch im Hintergrund. Öffnet man die App, werden virtuelle "Karten" gezeigt, die für den Nutzer derzeit nützlich sein könnten – beispielsweise die aktuelle Verkehrslage. Ähnlich wie der Google-Dienst nutzt Grokr Ortsdaten des Nutzers, um zu bestimmen, welchen Tagesablauf dieser hat. Dazu muss der Nutzer in ein anonymisiertes Tracking einwilligen.

Dabei wird parallel Buch geführt, welche Geschäfte und Orte ein Nutzer besucht. Diese Daten werden genutzt, um eine "Aktueller Ort"-Karte zu zeigen, die dann wiederum Möglichkeiten bietet, mit einem Klick nach lokalen Informationen zu suchen. Am Morgen erscheint dann beispielsweise "Kaffee", zu Mittag "Mittagessen" und in der Nacht dann "Taxi". Grokr kann außerdem Informationen aus dem eigenen Facebook-Profil einbeziehen, um an Ereignisse zu erinnern, Sportergebnisse des Lieblingsteams zu präsentieren oder das Kinoprogramm der Umgebung anzuzeigen.

Apple hat mit Siri bereits eine eigene Lösung, um verschiedene Informationen schneller aufzufinden – hierbei bedient der Nutzer per Sprache. Grokr-Chef Sampath hält die Grundannahme für falsch, dass User mit ihrem Gerät direkt kommunizieren wollten: So funktioniere die Spracherkennungstechnik von Siri nicht immer, wenn es zu laut ist und es sei grundsätzlich ein eher merkwürdiges Verhalten, wenn Nutzer "mit ihrem Telefon reden". "Das Frage-und-Antwort-Modell wird verschwinden", ist Sampath überzeugt. Grokr ist in seiner aktuellen Version kostenlos verfügbar, steht derzeit allerdings nur im US-App-Store von Apple bereit. (bsc)