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Heim-LAN: Cisco-Linksys setzt auf Design im Kombipack

Cisco bringt vier neue Linksys-Smart-WiFi-Geräte auf den Markt: Drei Router mit 11ac-WLAN sowie einen USB-WLAN-Adapter. Apps, wohnzimmertaugliches Design und direkte Angebote an Käufer von Weiß- und Braunware sollen neue Kunden erobern.

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Ende des laufenden Quartals bringt Cisco vier neue Linksys-Geräte aus der Smart-WiFi-Serie auf den Markt: Drei Router mit 802.11ac-WLAN und einen USB-WLAN-Adapter. Mit Apps, wohnzimmertauglichen Design und direkten Angeboten an Käufer von Weiß- und Braunware möchte die Cisco-Abteilung breite Kundenschichten erobern. Zudem versucht Cisco, mehr Linksys-Geräte über jene Netzbetreiber an den Mann zu bringen, die bereits Cisco-Kunden sind oder erst werden.

Cisco hat unabhängige Entwickler eingeladen, Apps für die Router der "EA"-Reihe zu entwickeln. Damit will der Hersteller das Netzwerkmanagement erleichtern und neue Nutzungsarten erschließen. Den Anfang machen zwei Web-Apps sowie zwei iOS-Apps. Im Zentrum steht dabei die "persönliche Cloud": Anstatt die eigenen Daten einem fremden Server anzuvertrauen, sollen Linksys-Besitzer USB-Festplatten an ihre Router anschließen und diese als "persönliche Cloud" auch von unterwegs nutzen. Cisco überprüft allerdings jeden App-Entwickler, bevor er Zugang zum Entwicklerprogramm erhält. Dabei will der Anbieter auch sicherstellen, dass es nicht mehrere Apps für den gleichen Zweck gibt.

In den drei neuen Routern EA6300, EA6400 und EA6700 kümmern sich Broadcom-Chipsätze ums WLAN, das gemäß IEEE 802.11ac funkt und auch Beamforming unterstützt. Außerdem stehen Gigabit-Ethernet, USB 3.0 sowie NFC bereit. Die drei Modelle unterscheiden sich in der Leistungsfähigkeit der Chipsätze, der Anzahl der Antennen und letztlich in den erzielbaren Übertragungsraten. Dabei empfiehlt Cisco den Einsatz des EA6300 in Netzwerken mit "drei bis fünf Geräten", beim EA6400 gibt das Unternehmen "fünf bis sieben" an. Das sei jedoch keine technische Begrenzung, theoretisch könnten die Router auch LANs mit mehr als 100 Netzwerkgeräte verwalten -- was die Router allerdings an ihre Leistungsgrenzen bringe. Installations-CDs sind bei Linksys-Routern nun Geschichte, ein Web-Interface tut es auch. Dafür packt der Hersteller jeweils eine NFC-Karte bei. Tippt man sie an ein NFC-Lesegerät wie etwa ein Handy oder Tablet, kann es sich sogleich ins Heimnetz einloggen. Die manuelle Eingabe von Zugangsdaten entfällt.

Der AC580 ist ein kompakter USB-WLAN-Adapter, der auch an bestimmten Handys und Tablets laufen soll. Gigabit-Übertragungen darf man sich dabei aber nicht erwarten, den in kleinen Stöpseln lassen sich nun einmal nicht beliebig viele Antennenzentimeter unterbringen. Die Gesetze der Physik gelten auch hier.

Die zunehmende Verbreitung vernetzter Haushaltsgeräte nimmt Cisco zum Anlass, neue Vertriebsmöglichkeiten auszuloten. Einerseits gibt es Partnerschaften mit LG (für Fernseher), Whirlpool (für Weißware) und Onkyo (für HiFi-Receiver). Linksys-Router sollen die Geräte dieser Partner erkennen und optimal ins Netzwerk einbinden - etwa durch die Priorisierung eines zum TV geschickten Videostreams. Um auch große Haushaltsgeräte automatisch per WPS mit dem WLAN zu koppeln, sollen sie in Zukunft eigene NFC-Karten mitbringen.

Andererseits versucht Cisco den Einzelhandel dazu zu bewegen, beim Verkauf vernetzter Braun- und Weißware auf die neuen Netzwerkanforderungen hinzuweisen. Idealerweise möchte man natürlich die eigene Produkte empfohlen sehen. Als Bremse erweisen sich dabei Verkäufer, die mit Routern wenig vertraut sind und für deren Absatz sie keine Provision erhalten. Das "Internet der Dinge" im Eigenheim wird also den Einzelhandel verändern müssen. (rek)