CES

CBS greift in Berichterstattung seiner Tochter CNet ein

Das Magazin CNet hat auf Betreiben der Firmenmutter ein Produkt des Satellitenbetreibers Dish von der Kandidatenliste für die "Best of CES" gestrichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Das US-amerikanische IT-Magazin CNet hat auch in diesem Jahr seine Preise für die "Best of CES" vergeben. Leer ausgegangen ist der Satellitenbetreiber Dish mit der neuen Ausgabe seines digitalen Videorecorders (DVR) namens Hopper. Dieser beschwerte sich nun darüber in einer Mitteilung, denn die CNet-Mutter CBS habe dafür gesorgt, dass der Hopper in letzter Minute von der Anwärterliste gestrichen worden sei.

Redaktionelle Anmerkung von CNet.

(Bild: CNet )

Dish befindet sich mit einigen Fernsehsendern, darunter auch CBS, in einem Rechtsstreit über die in dem DVR Hopper eingebaute Technik AutoHop, mit der Werbeeinblendungen automatisch übersprungen werden können. Die Sender befürchten, damit könne den Werbekunden und letztlich ihnen selbst finanziell geschadet werden. Um die Meinungsverschiedenheiten zu klären, ist Dish in die Offensive und im Mai vorigen Jahres vor Gericht gegangen.

CNet hatte vor drei Tagen noch eine recht positive Beurteilung über den "Dish Hopper" veröffentlicht. Dieser enthält nun die Technik Sling Media, mit der unter anderem Fernsehinhalte auf mobile Geräte verteilt werden können. Im Anschluss an den besagten Artikel heißt es nun in einer redaktionellen Notiz, der Sling-Hopper sei wegen des Rechtsstreits von der Anwärterliste der "Best of CES" gestrichen worden. Darüber hinaus werde CNet künftig keine Produkte von Unternehmen mehr besprechen, die mit CBS-Unternehmen in einem Rechtsstreit liegen.

Dish-Chef Joe Clayton bedauert, dass CBS die redaktionelle Unabhängigkeit der Tochter CNet beschnitten hat. Wenn CBS die Berichterstattung über ein verbraucherfreundliches Gerät zensiere, beleidige das Unternehmen damit die Verbraucher. Clayton baut nach eigenen Angaben darauf, dass die langjährigen guten Beziehungen zu CNet wieder aufgenommen werden können, schließlich habe das Magazin bisher immer unvoreingenommen über Dish-Produkte berichtet. (anw)