ARM-Server bei Facebook rücken näher

2014 werden Cloud-Server mit ARM-SoCs erwartet, als potenzielle Käufer gelten große Internet-Dienstleister. Auf dem Open Compute Project Summit, den Facebook abhält, sprechen mehrere Manager von ARM-SoC-Firmen.

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Der OCP-Server SV7210 von Wiwynn vereint zwei Dual-Socket-Serverboards für je zwei Xeon E5-2600 sowie 16 DIMMs in einem Einschub.

(Bild: Wiwynn)

Schätzungsweise 97 Prozent aller heutzutage verkauften Server sind mit x86-Prozessoren von Intel oder AMD bestückt (PDF-Datei). Marktführer HP erwartet jedoch, dass sogenannte Microserver vorwiegend für Cloud-Anwendungen im Laufe einiger Jahre 10 bis 15 Prozent des Marktes erobern könnten. Ab 2014 sollen solche Microserver auch mit speziellen, 64-Bit-tauglichen ARM-SoCs von Firmen wie AMD, Applied Micro, Calxeda oder Marvell bestückt werden. Diese Unternehmen haben sich in der Vereinigung Linaro zusammengeschlossen, um Open-Source-Software für solche ARM-SoCs zu fördern.

Das Open Compute Project (OCP) wiederum hat Facebook ins Leben gerufen, um optimierte Hardware für riesige Cloud-Rechenzentren zu entwickeln. Am Mittwoch beginnt im Silicon Valley der vierte Open Compute Summit, bei dem sich OCP-Teilnehmer austauschen. Facebook hat einige illustre Sprecher eingeladen, darunter den Sun-Mitgründer Andy von Bechtolsheim, der seine Firma Arista Networks vertritt. Auch Intel-Forschungschef Justin Rattner kommt – und eben auch der Linaro-CEO George Grey sowie der Applied-Micro-CEO Paramesh Gopi. Das sind Anzeichen dafür, dass Facebook großes Interesse an ARM-Server-SoCs hat, ebenso wie die Mitgliedschaft von Facebook bei Linaro.

Suresh Gopalakrishnan stellt einen bisher unbekannten, modularen Server von AMD vor, der anscheinend den Codenamen Cat's Eye trägt – ob darin Technik von SeaMicro steckt, ist ungewiss.

Wiwynn fertigt auch einen OCP-kompatiblen Storage-Einschub: Der ST7110-30A packt 30 SATA-Festplatten im 3,5-Zoll-Format in einen Einschub, der zwei OCP-HE misst.

(Bild: Wiwynn)

Auch andere Firmen sprechen über ihre Produkte, darunter Dell, LSI, SanDisk, Fusion-io, ZT Systems und Wiwynn. Die letztgenannte Firma aus Taiwan offeriert bereits einige OCP-kompatible Systeme, etwa den Server SV7210 oder den Storage-Einschub ST7110-30A für 30 Festplatten. Zu den Besonderheiten der OCP-Systeme gehören eine spezielle Stromversorgung sowie ein Rastermaß, das vom 19-Zoll-Standard abweichen kann. (ciw)