Taiwanische DRAM-Branche stirbt langsam aus

Unter anderem mit öffentlichen Finanzspritzen hatten Firmen wie Mosel Vitelic, Formosa Plastic oder Winbond große DRAM-Fabriken aufgebaut, von denen nur wenige noch Speicherchips produzieren.

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In den 90er-Jahren und vor allem seit 2000 entstanden in Taiwan mehrere riesige Halbleiter-Fertigungsanlagen für DRAM-Chips. Jeweils in Kooperation mit Partnern aus Europa (Siemens/Infineon), den USA (Micron), Japan (Elpida) oder Korea (Samsung/Hynix) verarbeiteten Firmen wie Mosel-Vitelic (ProMOS), Formosa Plastic Group (Nanya), Powerchip, Winbond oder Rexchip die Siliziumwafer. Einige Fabs wurden als Joint-Ventures aufgebaut, der Ausstoß unter den Partnern aufgeteilt und unter jeweils eigener Marke verkauft.

Doch der letzte Abschwung im DRAM-Schweinezyklus hat die Reihen gelichtet. 2009 war lange versucht worden, die von Finanznot geplagten taiwanischen DRAM-Firmen durch ein Konsortium und mit öffentlichen Mitteln zu sanieren, doch das gelang nicht. ProMOS schaffte es bisher nicht einmal, eine schon länger stillgelegte Fab zu verkaufen. Wie die taiwanische Zeitung United Evening News nun meldet, trennen sich auch die Fertigungspartner Micron und Nanya. Die gemeinsam Firma Inotera Memories soll von Micron für andere Bauelemente genutzt werden.

In den letzten Wochen sind die Preise für Hauptspeicherriegel gestiegen. Angeblich sinkt das Angebot, weil die wenigen verbliebenen DRAM-Hersteller angesichts der wenig lukrativen Preise lieber andere Chips produzieren. (ciw)