LiMux erhält TÜV-Plakette für Benutzerfreundlichkeit

Der in der Münchner Stadtverwaltung Einzug haltende Basisclient ist der erste auf dem freien Betriebssystem Linux basierende Arbeitsplatz, dessen Gebrauchstauglichkeit offiziell von einer Zertifizierungsstelle bestätigt worden ist.

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Der in der Münchner Stadtverwaltung seit Herbst 2006 eingeführte LiMux-Basisclient ist weltweit der erste auf dem freien Betriebssystem Linux basierende Arbeitsplatz, dessen Benutzerfreundlichkeit offiziell von einer Zertifizierungsstelle bestätigt worden ist. Dies vermeldet das Projektbüro der Münchner Open-Source-Pioniere anlässlich der Verleihung des Gütesiegels des TÜViT zur Gebrauchstauglichkeit (Usability) in der bayerischen Landeshauptstadt. Das Zertifikat will Bürgermeisterin Christine Strobl am morgigen Mittwoch im Rahmen einer Informationsveranstaltung für städtische Mitarbeiter eigenhändig in Empfang nehmen.

Die Offenheit des Programmcodes und die weitestgehende Veränderbarkeit freier Software ermöglichten es der städtischen EDV-Abteilung laut dem LiMux-Projektbüro in den vergangenen Monaten, den Basisclient gezielter an die Bedürfnisse der städtischen Nutzer anzupassen. Dies sorge nicht nur für das "Wohlfühlen" am PC, sondern schütze auch die Gesundheit. Ziel der Optimierungen sei es gewesen, die Anwender bei der effektiven und effizienten Erledigung ihrer Arbeitsaufgaben zu unterstützen und den Umlernaufwand zu reduzieren. Die Verbesserungen hätten dabei nach umfangreichen Tests und begleitenden Beobachtungen ausgewählter Nutzer definiert werden können.

Der TÜV Informationstechnik habe die Landeshauptstadt dabei begleitet und am Ende den Zertifizierungsprozess weitere Tests, Beobachtungen und Befragungen durchgeführt. Trotz der Bestätigung der einfachen Handhabbarkeit des LiMux-Desktops werde dieser im Rahmen der Produktpflege anhand von Rückmeldungen der wachsenden Anzahl von Benutzern weiterentwickelt und optimiert.

Der EDV-Chef der Stadt München, Wilhelm Hoegner, führte unlängst aus, dass in München inzwischen 600 der eigens erstellten LiMux-Clients auf Arbeitsplätzen im Produktivbetrieb seien. Darüber würden etwa 11.000 PCs mit OpenOffice und freier Software für Internetanwendungen laufen. Laut Plan sollen bis Mitte 2009 gut 80 Prozent der etwa 14.000 PCs in den Behörden der Hauptstadt mit Herz auf LiMux umgerüstet werden. (Stefan Krempl) / (anw)