Bericht: Subaru zeigt in New York sein erstes Hybridfahrzeug

Subaru will einen Hybrid-Allradler bringen. Aber was wird aus dem "Symmetrical All Wheel Drive"? Bleibt es beim Zentraldifferential oder setzen die Japaner wie PSA oder VW auf eine "elektrische Kardanwelle"?

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Gernot Goppelt

Nach einem Bericht von The Detroit Bureau wird Subaru auf der New York Auto Show im März sein erstes Hybridmodell vorstellen. Zwar würden Subaru-Offizielle noch keine Details nennen wollen. Aber Kenichi Yamamoto, der das Produkt-Management von Subaru in den USA verantwortet, habe bestätigt, dass an einem Hybrid-Modell gearbeitet wird. Subaru wolle den Anbietern etwas entgegensetzen können, die derzeit bereits mit Hybriden erfolgreich sind, also vor allem Toyota, Honda und Nissan.

Auf der Tokyo Motor Show 2011 stellte Subaru das Advanced Tourer Concept vor – in New York soll es konkreter werden.

Es gibt aich bisher keinerlei Informationen, welches Modell hybridisiert werden könnte und wie der Hybridantrieb aufgebaut wurden, aber zumindest können frühere Studien Hinweise geben. Auf der Tokyo Motor Show 2011 stellte der Allradspezialist zum Beispiel den „Advanced Tourer Concept“ vor. Sein Antrieb besteht aus einem per Turbo aufgeladenen Boxermotor, einem stufenlosen CVT und einem „einzigen“ Elektromotor, der bei Bedarf auch die Funktion eines Generators übernimmt. Näher äußerste sich Subaru seinerzeit nicht dazu. Der Elektromotor ist demnach wohl zwischen Motor und Getriebe zu finden, denn Subaru wollte nach eigenen Angaben den „Symmetrical All Wheel Drive“ beibehalten.

Dieser symmetrische Aufbau des gesamten Antriebsstrangs ist ein Spezialität des Herstellers – vom Motor bis zur Hinterachse sind dabei sämtliche Elemente quasi spiegelbildlich um die Längsachse angeordnet, in der natürlich auch die Kardanwelle liegt. Diese wäre bei einem Hybrid nicht einmal notwendig, prinzipiell könnte man den Elektromotor auch an der Hinterachse platzieren, um sich so Gewicht und Reibung zu sparen. Auch das wäre ein Allradantrieb und die Symmetrie würde nicht darunter leiden. Das allerdings wäre konzeptionell heikel, weil Subaru damit ein Alleinstellungsmerkmal verlieren würde – den „echten“ permanenten Allradantrieb mit Zentraldifferential. Das Prinzip der „elektrischen Kardanwelle“ pflegen bereits andere Hersteller: VW hat es gerade in der Studie „Cross Blue Concept“ vorgestellt, bei der der Verbrennungsmotor vorne mit dem Elektromotor hinten zusammenspielen. Peugeot/Citroen praktizieren das Konzept sogar in Serie, die Hybridtechnik stammt in diesem Fall von Bosch.

Subaru steht vor der Wahl, seinen derzeitigen Antriebsstrang zu hybridisieren, was nüchtern betrachtet mit unnötigem Materialaufwand verbunden ist, oder ein Alleinstellungsmerkmal aufzugeben und ebenfalls auf die „elektrische Kardanwelle“ zu setzen. Ob sie sich einen derart radikalen Bruch trauen? New York wird es wohl zeigen. (ggo)