Opel: Ex-VW-Manager Neumann wird ab März neuer Chef

Die Gerüchte gingen schon länger durch die Medien, nun hat Opel auch offiziell bestätigt, dass Karl-Thomas Neumann schon ab dem 1. März die Führung des Unternehmens übernimmt. Vor dem 51-Jährigen liegt ein Berg an Arbeit

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Von
  • Martin Franz

Die Gerüchte gingen schon länger durch die Medien, nun hat Opel auch offiziell bestätigt, dass Karl-Thomas Neumann schon ab dem 1. März die Führung des Unternehmens übernimmt. Der Aufsichtsrat hat den 51-Jährigen zum Vorstandsvorsitzenden der Adam Opel AG ernannt. Das teilte die Firma in einer Pressemitteilung heute mit. Bis heute war nicht sicher, ob ihn der Volkswagen-Konzern wegen eines noch laufenden Arbeitsvertrags schon vor dem 30. Juni freistellen würde.

Der neue Chef Karl-Thomas Neumann hat nun offiziell am 1. März 2013 seinen ersten Arbeitstag bei Opel.

(Bild: Opel)

Der gelernte Elektroingenieur ist der sechste Manager auf dem Chefsessel in Rüsselsheim seit Anfang 2009. Das verdeutlicht, wie schwierig die Lage derzeit bei Opel ist. Vorerst wird es auch dabei bleiben, denn vor Opel liegt auch ein schwieriges Jahr 2013. Zwar hat man mit dem Adam einen guten Start hinbekommen, doch das Facelift des Astra war so zaghaft, dass es angesichts der Neuheiten aus dem Volkswagen-Konzern kaum wahrgenommen wird. Der neue Cascada wird, bezogen auf die Gesamtstückzahlen, wohl nicht mehr als eine Randerscheinung werden. Das Facelift für Insignia und Meriva wird vermutlich erst auf der IAA im September vorgestellt. Noch weiß keiner, wie tiefgreifend die Modifikationen an den beiden werden.

Dafür rüstet Opel auf der technischen Seite stark auf. Der neue 1,6-Liter-Diesel hat das Potenzial, den Rückstand in diesem Segment aufzuholen. Mit 136 PS und 320 Nm ist er für die kleineren Modelle fast zu kräftig, doch wir vermuten, dass es auch schwächere Ausbaustufen geben wird, die dann in Corsa, Meriva, Astra und Insignia einziehen werden. Gegen Ende des Jahres dürften dann auch die aufgeladenen Dreizylinder-Benziner fertig sein, die Opel wahrscheinlich im Bereich 80 bis 120 PS einsetzen wird. Von ihnen wird nicht nur der Adam stark profitieren, sondern auch Corsa und Astra, denn alle kleinen Ottomotoren sind derzeit ohne Aufladung. Die Konkurrenten Ford und Volkswagen haben hier Turbomotoren im Angebot, die sich spektakulärer fahren und zumindest im NEFZ sparsamer sind.

Zu den ersten Aufgaben von Neumann dürfte gehören, in die Diskussion um den Standort Bochum Ruhe durch Klarheit zu bringen. Zuletzt waren Gerüchte aufgekommen, Opel könnte die geplante Schließung auf 2015 vorziehen. Auch in der Allianz mit PSA gibt es noch viel zu tun, auch wenn einige der entscheidenden Verträge im Dezember unterschrieben wurden. Darin haben PSA und Opel festgehalten, dass sie sparsame Motoren bauen und gemeinsame Strategien für Wachstumsmärkte wie Lateinamerika und Russland schmieden wollen. (mfz)