Datenpannen beim britischen Militär und US-Kreditkartenunternehmen

In England sind persönliche Daten von 600.000 Rekruten in einem Laptop gestohlen worden. In den USA musste das Kreditkartenunternehmen GE Money den Verlust von 650.000 Kundendaten eingestehen, die beim Datensicherer Iron Mountain verloren gegeangen sind.

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Die Meldungen über Datenlecks in Großbritannien reißen nicht ab: Nachdem erst im November die britische Steuerbehörde CDs mit Daten von 25 Millionen Kindergeldempfängern verloren hatte, musste nun das britische Militär den Verlust persönlicher Daten von 600.000 Nachwuchssoldaten eingestehen. Ein Jungoffizier der Royal Navy hatte die Namen, Pass- und Versicherungsnummern sowie Angaben zum Familienstand von Rekruten und anderen Militärdienstbewerbern auf seinem Laptop gespeichert und über Nacht auf dem Beifahrersitz seines PKW liegen lassen. Am nächsten Morgen fand er den Wagen aufgebrochen vor und das Laptop war gestohlen. Dies passierte allerdings nicht in einer düsteren Seitengasse eines Londoner Vororts, sondern auf bewachtem Militärgelände. Wie der Täter das Notebook vom Militärgelände herunterschmuggeln konnte, ist bislang nicht geklärt.

Der Diebstahl ereignete sich bereits am 9. Januar, aus ermittlungstaktischen Gründen wurde die Öffentlichkeit aber erst am gestrigen Freitag darüber informiert. Unter den gestohlenen Daten befanden sich auch Informationen über 3.500 Bankverbindungen. Die britischen Behörden haben die Betroffenen kurz nach dem Diebstahl informiert. Wegen der bereits vierte Datenpanne innerhalb weniger Monate steht die britische Regierung unter Gordon Brown wegen des schlampigen Umgangs mit sensiblen Daten unter großem Druck.

In den USA musste derweil das Kreditkartenunternehmen GE Money den Verlust von 650.000 Kundendaten eingestehen. Die Kreditkarten- und Sozialversicherungsnummern waren auf einem Magnetband gespeichert und an das Datensicherungs- und -rettungsunternehmen Iron Mountain geschickt worden, wo es verschwand. Iron Mountain sprach von einem "unvorteilhaften Fall eines verlegten Bandes". General Electric, der Mutterkonzern von GE Money, versucht seine Kunden derweil zu beschwichtigen, dass es bisher keine Hinweise auf einen Missbrauch der Daten gäbe und dass selbst Experten die Daten aufgrund der besonderen Speicherart nur schwer entziffern könnten. Der Konzern schloss allerdings nicht aus, dass noch weitere Kunden von US-Einzelhandelsunternehmen von dem Diebstahl betroffen seien. (hag)