Musikindustrie bemängelt Googles Suchalgorithmus

Im August 2012 hatte Google angekündigt, seinen Suchalgorithmus so zu ändern, dass Sites mit vermeintlich illegalen Inhalten in den Ergebnislisten weiter hinten landen. Das habe kein nachweisbares Ergebnis erbracht, meint die RIAA.

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Auf Googles Suchergebnisseiten sind immer noch Websites auf den vorderen Rängen zu finden, die widerrechtlich geschützte Inhalte enthalten. Das bemängelt der US-Verband der Musikindustrie, die Recording Industry Association of America (RIAA). Die Ankündigung des Suchmaschinenanbieters vom August 2012, Sites mit vermeintlich illegalen Inhalten ein schlechteres Ranking zu verpassen, zeige keine nachweislichen Ergebnisse. Im Gegenteil, gerade solche Nutzer, die nach populären Liedern oder Künstlern suchen, bekämen zuvorderst die inkriminierten Sites angeboten.

Websites, für die mehr als 1000 und weniger als 10.000 Copyright-Beschwerden vorlagen, tauchten durchschnittlich mehr als viermal in den Top 10 der Ergebnislisten auf.

(Bild: RIAA)

Bei Google werden monatlich mehrere Millionen URL mit angeblichen Copyright-Verletzungen gemeldet. Diese sollten in das Ranking der Suchergebnisse mit einfließen, hatte Google angekündigt. Doch genau diese seien in den prominenten Suchergebnissen überrepräsentiert, bemängelt die RIAA in einer Studie (PDF-Datei); sie tauchten oft drei- bis fünfmal in den Top 10 eines Suchergebnisses auf. Dagegen würden Streaming-Dienste wie Napster und Spotify, Musikverkäufer wie iTunes und Amazon und YouTube wesentlich weniger auf den vorderen Rängen platziert.

Um zu diesem Ergebnis zu kommen, hat die RIAA seit dem 3. Dezember 2012 über mehrere Wochen in Googles Suchmaske Künsternamen, Songtitel und "MP3" oder "download" eingegeben, zum Beispiel "rihanna diamonds download" oder "fun. some nights mp3". Besonders oft habe Google auf Seiten wie "downloads.nl", "zippyshare.com" oder "audiko.com" verwiesen, für die bei dem Unternehmen mehrere tausend Löschanfragen wegen Copyright-Verletzungen eingegangen seien. Auch seien diese Website bereits in den automatischen Vervollständigungen der Sucheinfragen aufgetaucht. Die RIAA fordert Google auf, seinen Suchalgorithmus zu verändern, damit das Unternehmen sein im August gegebenes Versprechen einhalten kann. (anw)