BUND: Verbraucher im Umweltbewusstsein den Computerherstellern voraus

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat in einer Umfrage ermittelt, dass viele Bundesbürger wissen wollen, was sie kaufen und welche Umweltauswirkungen die Produkte haben.

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Wären Hersteller dazu verpflichtet, den Stromverbrauch von Computern klar zu kennzeichnen, würden 76 Prozent der Deutschen vor dem Kauf eines neuen Gerätes darauf achten. Das ergab eine Umfrage (PDF-Datei) des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Dafür hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1005 Menschen in Deutschland im Alter ab 14 Jahren befragt. Für 23 Prozent sind demnach andere Kriterien wichtiger, die restlichen wussten es nicht.

Auch wünschten sich mehr als zwei Drittel, dass Computer länger nutzbar sein sollten, indem alte Akkus leichter gegen neue austauschbar sind. 60 Prozent der Befragten meinen, dass es für die Umwelt generell besser ist, ältere Computer länger zu nutzen. Dem gegenüber meinen 32 Prozent, dass es für die Umwelt und Klima besser sei, wenn man sich einen neuen energiesparenden Computer kauft.

Robert Pörschmann vom BUND schließt aus den Umfrageergebnissen, dass die Verbraucher den Herstellern und dem Gesetzgeber voraus seien. "Sie wollen wissen, was sie kaufen und welche Umweltauswirkungen die Produkte haben." Daher fordern die Umweltschützer die Computerhersteller auf, den Energie- und Ressourcenverbrauch bei der Herstellung von Computern entscheidend zu reduzieren. Die Lebensdauer der Geräte müsse durch austauschbare Akkus erhöht und der Energieverbrauch klar gekennzeichnet werden.

Leider gehe der Trend derzeit dazu, mobile Geräte wie Smartphones und Tablets zunehmend mit nicht-austauschbaren Akkus auszustatten, kritisierte Pörschmann. Wenn deren Lebensdauer abgelaufen sei, werde zumeist ein neues Gerät gekauft. Dies verschwende Ressourcen und wertvolle Rohstoffe wie Gold, Coltan und die Seltenen Erden."Die Elektronikindustrie muss sich fragen lassen, ob ihre Umweltschutz-Ankündigungen auch halten, was sie versprechen", sagte Pörschmann. (anw)