Infineon: Weiteres Sparprogramm nicht nötig

Peter Bauer, Chef des Halbleiter-Herstellers, sieht nach Stellenabbau und tiefen Einschnitten die Marke ausreichend gesenkt, ab der sein Unternehmen Gewinn erwirtschaftet.

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Von
  • dpa

Infineon-Chef Peter Bauer sieht trotz der Umsatzeinbrüche keine Notwendigkeit für weitere Kostensenkungen. "Wir haben durch Stellenabbau und tiefe Einschnitte die Schwelle, ab der wir Gewinn erwirtschaften, auf etwa 850 Millionen Euro Quartalsumsatz abgesenkt. Die Maßnahmen sollten reichen", sagte Bauer dem Wirtschaftsmagazin Capital. Auf einem guten Weg sieht er das Mobilfunkgeschäft des Unternehmens. Infineon habe es "nach der Pleite von BenQ Mobile in mühevoller Arbeit wieder aufgebaut. Es ist kurz davor, Gewinn zu schreiben", sagte Bauer.

Infineon leidet derzeit massiv unter der Wirtschaftsflaute. Für das laufende Geschäftsjahr 2008/09, das mit dem September endet, stellt sich der Konzern auf Umsatzeinbußen um mehr als 20 Prozent und tiefrote Zahlen ein. Bauer sieht Infineon aber nicht als Sanierungsfall. "Wir hatten Ende März 665 Millionen Euro in der Kasse. Derzeit noch einiges mehr, da wir eine Wandelschuldverschreibung erfolgreich platziert haben." Operativ sei die Lage trotz der Erlöseinbußen unter Kontrolle. Voriges Jahr habe Infineon zudem ein positives operatives Ergebnis erwirtschaftet.

Die nächste anstehende Herausforderung sei die Refinanzierung von 590 Millionen Euro im Sommer 2010. Bauer sieht darin aber kein Problem, auch wenn die Halbleiterbranche in einer besonderen Situation stecke: "Die Halbleiterbranche finanziert sich meist über den Kapitalmarkt, kaum über Bankschulden. Das ist derzeit aber paradoxerweise Teil unseres Problems." Er hoffe dennoch, die Refinanzierung nach Möglichkeit im Sommer abschließen zu können. Zum Thema Staatshilfe wollte Bauer sich nicht detailliert äußern. Infineon müsse alle Möglichkeiten ausschöpfen, unter anderem auch am Kapitalmarkt. Bauer betonte zugleich, er habe nicht gesagt, dass Infineon eine Kapitalerhöhung plane. (dpa) / (anw)