Pleite von BenQ Mobile belastet auch Infineon
Rund 400 Arbeitsplätze sind von einer Neuausrichtung des Infineon-Mobilfunkgeschäfts nach der Insolvenz von BenQ Mobile betroffen.
Der Halbleiter-Konzern Infineon erwartet durch die Pleite des Handy-Herstellers BenQ Mobile Belastungen in Höhe von rund 80 Millionen Euro. Darüber hinaus werde für das im Oktober begonnene Geschäftsjahr 2006/07 ein Umsatzausfall von 150 Millionen Euro erwartet, davon allein 40 bis 50 Millionen Euro im ersten Quartal, teilte das Unternehmen mit.
Der frühere Siemens-Halbleiterbereich Infineon will, nachdem mit der ehemaligen Siemens-Handysparte BenQ Mobile einer der größten Kunden für Infineons Mobilfunkchips weggefallen ist, die "Mobilfunkaktivitäten auf das Geschäft mit neu gewonnenen und zukünftigen Kunden fokussieren". Aufgrund dieser Restrukturierungsmaßnahmen, die rund 30 Millionen Euro kosten sollen, werden weltweit rund 400 Arbeitsplätze wegfallen. 200 Arbeitsplätze werden an den deutschen Standorten München, Salzgitter und Nürnberg gestrichen. Das Ende der Verluste für das Geschäft mit Funkchips erwartet Infineon nun erst zum Ende des Kalenderjahres 2007.
Bereits in den vergangenen Quartalen habe der Mobilfunkbereich erhebliche Umsatzrückgänge wegen des Verlustes an Marktanteilen von BenQ Mobile beziehungsweise Siemens Mobile zu verkraften gehabt, hieß es bei Infineon. "Wir verfolgen weiterhin die Strategie, unsere Kundenbasis im Mobilfunkgeschäft konsequent auszubauen. Wir haben hier bereits sehr gute Erfolge erzielt und wollen diesen Weg trotz des Wegfalls von BenQ fortsetzen", kommentierte Infineon-Chef Wolfgang Ziebart die Situation.
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