Bericht: Apple-Chef könnte in E-Book-Kartellverfahren aussagen

Im Rechtsstreit zwischen dem US-Justizministerium und Apple könnte Tim Cook persönlich zur Aussage gebeten werden. Apple ist das einzige Unternehmen, das das Anti-Trust-Verfahren um E-Book-Preise noch nicht außergerichtlich beigelegt hat.

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(Bild: Apple)

Im Rechtsstreit zwischen dem US-Justizministerium und Apple um angebliche Preisabsprachen im E-Book-Segment könnte Konzernchef Tim Cook persönlich zur Aussage gebeten werden. Das berichtet die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine Anordnung der New Yorker Bezirksrichterin Denise Cote. Apple ist das einzige Unternehmen, das das Anti-Trust-Verfahren noch nicht außergerichtlich beigelegt hat.

Die anderen Beklagten, Macmillan (Verlagsgruppe Holtzbrinck), Penguin (Pearson), Hachette (Lagardère), Harper Collins (News Corp.) und Simon & Schuster (CBS) hatten allesamt bis Anfang Februar Settlements zugestimmt. Das US-Justizministerium hatte Apple und die fünf Verlage im April 2012 wegen Wettbewerbsverstößen bei E-Books verklagt. Hachette, Harper Collins und Simon & Schuster hatten sich daraufhin schnell mit der Regierung geeinigt.

Das Justizministerium geht gegen Apples sogenanntes Agency-Modell vor, bei dem die Verlage die Preise bestimmen und Apple jeweils 30 Prozent Provision erhält, wie dies auch bei iOS-Apps seit Anfang an der Fall ist. Die Kartellwächter glauben, dass dies zu einer Erhöhung der Preise bei E-Books geführt hat. Amazon erwarb die Werke anfangs dagegen zu einem Einkaufspreis und bestimmt anschließend den Verkaufspreis selbst, was zu zahlreichen Titeln zum Standardpreis von 9,99 US-Dollar führte. Dabei nahm Amazon offenbar auch ein Verlustgeschäft in Kauf. Der verstorbene Apple-Chef Steve Jobs hatte den Verlagen eine Alternative über den hauseigenen iBookstore angeboten. Allerdings behielt sich Apple vor, dass die Verlage die Preise bei anderen Anbietern nicht niedriger ansetzen durften als bei Apple.

In ihrer Anweisung schreibt Bezirksrichterin Cote, dass es am 13. März eine Telefonkonferenz geben wird, in der es vermutlich um Cooks Aussage gehen soll. Das Justizministerium hatte zuvor Hilfe bei der Dokumentensichtung in dem Verfahren erbeten. Offenbar gab es hier einen Konflikt zwischen der Staatsanwaltschaft und Apples Anwälten, berichtet Bloomberg weiter. (bsc)