T-Mobile USA nimmt iPhone ins Programm

Als letzter der vier großen US-Netzbetreiber will T-Mobile das iPhone ab April anbieten und es zum nahezu vollen Preis anbieten, der sich per Ratenzahlung über 24 Monate begleichen lässt.

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Von
  • Leo Becker

Als letzter der vier landesweiten US-Mobilfunkbetreiber will T-Mobile das iPhone ab April in sein Angebot aufnehmen. Bislang war das Fehlen von Apples Smartphone ein Wettbewerbsnachteil für die Tochter der Deutschen Telekom – gut jeder zweite Kunde in den USA entscheidet sich für das iPhone als Smartphone. Auch deshalb kämpfte T-Mobile USA in der Vergangenheit mit Kundenschwund und bereitete dem Bonner Mutterkonzern Sorgen.

Das iPhone 5 ist ab dem 12. April zu haben, wie das Unternehmen am Dienstag in New York ankündigte. Parallel stellte die Telekom-Tochter ihr neues Preismodell vor, mit dem sie gegen die Marktführer AT&T und Verizon bestehen will: Verbilligte Mobiltelefone sind Geschichte, dafür müssen die Kunden keine teuren Zwei-Jahres-Verträge mehr eingehen. "Wir schreiben die Regeln des Mobilfunks neu", behauptete Firmenchef John Legere. T-Mobile nahm in zunächst sieben US-Ballungszentren auch sein schnelles LTE-Netz in Betrieb und beginnt damit, einen weiteren Wettbewerbsnachteil zu beseitigen.

Experten sind gespannt, wie die US-Kunden auf die neuen Preise reagieren. Sie sind an subventionierte Geräte gewöhnt, die oft nur wenige Dollar kosten. Um den Kulturschock abzumildern, bietet T-Mobile Ratenzahlungen an: So kostet das iPhone 5 einmalig 99 Dollar plus 24 Monatsraten je 20 Dollar, macht zusammen 579 Dollar – 70 Dollar weniger als bei Apple zum Vollpreis. Allerdings dürfte T-Mobile das iPhone an das eigene US-Netz binden und den Netlock erst aufheben, wenn das Geräte abbezahlt ist. Die Vorgängermodelle iPhone 4 und 4S gibt es zu etwas günstigeren Preisen, die den vertragsfreien Preisen von Apple weitestgehend entsprechen.

Die neue Tarifreihe von T-Mobile USA

Der zugehörige Mobilfunktarif kostet 50 Dollar pro Monat, er umfasst unbegrenzte Gesprächsminuten und Textnachrichten sowie 500 MByte an Datenvolumen – anschließend wird die Geschwindigkeit gedrosselt. 2 zusätzliche GByte Datenvolumen kosten 10 Dollar pro Monat mehr. Der Tarif mit "unbegrenztem" Datenvolumen liegt bei monatlich 70 Dollar, allerdings darf das Datenvolumen dann nur auf dem iPhone selbst genutzt werden – für Tethering sind weiterhin nur 500 MByte vorgesehen, zudem behält sich T-Mobile USA vor, ab einem Verbrauch von 5 GByte die Geschwindigkeit zu senken.

Ebenso wie die Telekom in Deutschland ist T-Mobile der einzige Anbieter in den USA, der Wideband-Audio mit dem iPhone 5 unterstützt – die als "HD Voice" vermarktete Technik soll die Sprachqualität verbessern und setzt voraus, dass beide Gesprächsteilnehmer in einem Netz sind, welches dies unterstützt.

Für T-Mobile hängt viel vom Erfolg des neuen Preismodells und des iPhones ab. Die Telekom-Tochter ist momentan dabei, mit dem kleineren Wettbewerber MetroPCS zu fusionieren. Die Partner haben alle erforderlichen Genehmigungen, jetzt müssen die MetroPCS-Aktionäre noch auf einer Hauptversammlung am 12. April ihr Okay geben – das Einführungsdatum des iPhones. Einige Großaktionäre hatten sich bereits ablehnend geäußert.

[Update 27.03.2013 11:45 Uhr] Ab dem 12. April wird Apple offenbar eine modifizierte Version des für den US-Markt gedachten iPhone 5 A1428 anbieten, das erstmals UMTS im 1700-MHz-Band bei T-Mobile USA unterstützt. (Mit Material der dpa) / (lbe)