Linux-Kernel: Lizenz-Probleme bei altem ARM-FPU-Code

Der Linux-Kernels enthält Code zur FPU-Emulation auf alten ARM-Kernen, der möglicherweise nicht mit der Lizenz des Kernels kompatibel ist und daher entfernt werden soll.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Der ARM-Code des Linux-Kernels enthält im Verzeichnis arch/arm/nwfpe/ Code, dessen Lizenz eine Entschädigungsklausel umfasst. Diese ist nach Ansicht der Free Software Foundation (FSF) nicht mit dem Abschnitt 6 der vom Linux-Kernel verwendeten Lizenz GPL 2.0 kompatibel. Das erklärte Russell King und kündigte an, den zur Emulation einer Gleitkommaeinheit (FPU/Floating-Point Unit) genutzten Code entfernen zu wollen. Linux-Erfinder Linus Torvalds sieht aber kein Problem und wehrt sich gegen die Entfernung, wie King später klarstellte.

In seiner Mail erläuterte King, die Entfernung des Codes sei ein größeres Problem für ARMv4 und ARMv5, da dort genutzten Userspace-Umgebungen auf die FPU-Emulation durch den Kernel angewiesen seien, die er entfernen will. Zwei andere Diskussionsteilnehmer merkten allerdings an, das viele Systeme nicht betroffen seinen, weil die FPU-Emulation dort schon seit Jahren durch Userspace-Code erfolge. King hat aber noch Systeme, wo er diese nicht nutzen kann. (thl)