Intel und Nokia kooperieren bei Mobilgeräten

Intel und Nokia verkünden eine strategische Partnerschaft: Beide Unternehmen wollen gemeinsam in den Bereichen mobile x86-Geräte, Open-Source-Software und dauerhafter Internetanbindung zusammenarbeiten.

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Von
  • Florian Müssig

Prozessor-Gigant Intel und Handy-Weltmarktführer Nokia haben am heutigen Dienstag eine strategische Partnerschaft bekannt gegeben: Beide Unternehmen sehen, dass die Computer- und die Kommunikationswelten verschmelzen und wollen künftig enger bei der Entwicklung mobiler x86-Geräte, bei der Unterstützung von zugehöriger Open-Source-Software wie Moblin und Maemo und bei der permanenten Vernetzung mobiler Geräte zusammenarbeiten.

Konkrete Produktankündigungen fehlen allerdings. Intel gab zwar bekannt, dass man HSPA-Technik von Nokia lizenzieren würde, um sie künftig wie WLAN und WiMax in eigenen Chipsätzen anzubieten, doch wann das erste UMTS-Modem mit Intel-Label auf den Markt kommen soll, verriet das Unternehmen nicht. Wer jetzt ein Deja-Vu hat: Schon im September 2006 kündigte Intel Nokia-Modems für Centrino-Notebooks an – und legte das Vorhaben ein halbes Jahr später wieder auf Eis.

Die Frage, ob Nokia an MIDs oder Smartphones mit Intels x86-Prozessoren arbeite, wollten die Unternehmen nicht kommentieren. Sowohl Intel als auch Nokia betonten hingegen, dass die Partnerschaft von beiden Seiten aus nicht exklusiv sei: Nokia sieht ARM-Prozessoren weiterhin als wichtigen Bestandteil künftiger Produkte, und Intel wird seine für Mobilgeräte entwickelten x86-Prozessoren der Generationen Moorestown (die stromsparendere Variante des Pineview) und Medfield auch anderen Handyherstellern zur Verfügung stellen.

Obwohl Moorestown schon eine um den Faktor 50 geringere Stromaufnahme als die derzeitige Menlow-Plattform (bestehend aus Atom-Z-Prozessor und US15W-Chipsatz) haben soll, ist das wohl immer noch zu viel für Smartphones. Bislang hat nur LG Electronics verkündet, Moorestown zu nutzen. Doch wie groß das damit bestückte Mobilgerät wird, verrieten die Koreaner bislang nicht. Erst der hochintegrierte Medfield, der auch Southbridge und Power-Management-ICs enthalten und mit 32 nm Strukturbreite gefertigt werden soll, dürfte energieeffizient und klein genug sein, um ihn in Mobilgeräte im Handyformat einzusetzen.

Medfield soll nach Intels derzeitigen Planungen aber erst 2011 erscheinen. Bis dahin wird das ARM-Lager wohl kaum tatenlos zu sehen, wie Intel in den bislang von ihnen dominierten Markt eindringt – im Gegenteil: Auf der Computex waren bereits der Gegenschlag in Form etlicher Netbooks ohne x86-Prozessoren zu sehen. (mue)