Samsung legt Kamera-Firmware offen

Samsung hat den Code der Firmware für zwei seiner aktuellen Fotokameras freigegeben und unter die GPL-Lizenz gestellt. Unter Linux können Interessierte damit eigene Funktionen nachrüsten.

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Von
  • ck

Als erster Kamerahersteller hat sich Samsung entschlossen, die Firmware von zwei seiner digitalen Kameras offenzulegen. Im Open-Source-Release-Center des Herstellers lassen sich zwei Archive herunterladen; sie enthalten unter anderem den Code der Firmware für die aktuellen Modelle NX300 und NX2000, den Samsung unter der GPL-Lizenz veröffentlicht hat.

Wer die Firmware selbst übersetzen will, benötigt ein Linux-System (Samsung empfiehlt Ubuntu ab 10.04) und die GCC-Werkzeuge für ARM-Prozessoren. Das ZIP-Archiv für die NX2000 ist über 2 GByte groß, ausgepackt benötigen die Daten rund knapp 5 GByte. Darin sind unter anderem die Quellen eines Linux 3.5 sowie des Webkit-Browsers enthalten. Dokumentation der Samsung-spezifischen Dateien ist auch auf den zweiten Blick nicht zu entdecken. Ein möglicher Startpunkt für Entwickler könnte das Verzeichnis packages/linux-3.5/arch/arm/mach-drime4 sein, das Header- und Code-Dateien für die NX2000 und NX300 enthält.

Vor wenigen Tagen hatte Magic Lantern – Programmierer von Firmware-Erweiterungen für digitale Kameras – eine inoffizielle Lösung vorgestellt, mit der die Canon EOS 5D Mark III unkomprimierte Videos mit hoher Farb- und Pixelauflösung auf eine CF-Karte schreibt; Canon hatte darauf nicht offiziell reagiert. Seither hat offenbar das Interesse an diesem Kameramodell spürbar zugenommen. Unklar ist, ob die Magic-Lantern-Entwicklung die Entscheidung von Samsung beeinflusst oder herbeigeführt hat, seinen Quellcode offen zu legen und damit für Veränderungen freizugeben. (uh)