Datenschutzbeauftragter: Xbox One ist ein Überwachungsgerät

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar kritisiert, dass die Xbox Daten über den Nutzer sammelt und möglicherweise Dritten bereitstellt.

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Microsoft stößt mit seiner neuen Xbox One auf Kritik des Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar. Dieser sagte laut einem Bericht des Spiegel: "Unter der Überschrift 'Spielgerät' drückt Microsoft ein Überwachungsgerät in den Markt."

"Die Xbox registriert ständig alle möglichen persönlichen Informationen über mich", sagte Schaar. Diese würden auf einem externen Server verarbeitet und vielleicht sogar an Dritte weiter gegeben. Der Betroffene könne nicht beeinflussen, ob die Daten gelöscht würden.

Microsoft hatte seine Spielkonsole der nächsten Generation vorige Woche vorgestellt. Jede Xbox One soll mit einer Kinect-Kamera ausgeliefert werden, deren Mikrofon im Stand-by ständig eingeschaltet sein soll, um auf Kommandos des Nutzers reagieren zu können.

Microsoft selbst will die durch die Überwachung gewonnenen Informationen für "personalisierte Angebote" nutzen, zum Beispiel für Werbung. Mit Kinect lässt sich bei bis zu sechs Personen zum Beispiel die Mimik erfassen. Möglicherweise könnten über die Xbox One zukünftig neue Abrechnungsmodelle zum Beispiel für Filme oder Spiele anhand der Zuschauer- bzw. Spielerzahlen entwickeln, falls Microsoft die Technik verwirklicht, die ein im November veröffentlichter Patentantrag beschreibt.

Angst davor, dass Microsoft über das in der Xbox befindliche Mikrofon Gespräche abhört, hat Schaar aber nicht: "Dass Microsoft jetzt mein Wohnzimmer ausspioniert, ist bloß eine verdrehte Horrorvision." (anw)