Sharp erhält zweiten Teil der Finanzspritze von Qualcomm

Der gebeutelte Elektronikriese Sharp bekommt endlich die zweite Hälfte einer Milliarden-Investition von Qualcomm ausgezahlt. Eigentlich sollte das Geld schon im März fließen.

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Der hochverschuldete japanische Elektronikriese Sharp bekommt nun doch die zweite Hälfte einer Finanzspritze des US-Chipspezialisten Qualcomm ausgezahlt. Die Summe von rund 5 Milliarden Yen (derzeit 38 Millionen Euro) soll bis zum 24. Juni fließen, wie aus einer Mitteilung von Sharp hervorgeht. Ursprünglich sollte das Geld bereits im März an Sharp gehen, jedoch konnte der Konzern die von Qualcomm bestellte neue Display-Technik nicht rechtzeitig fertigstellen. Deshalb wurde die Frist bis Ende Juni verlängert. Qualcomm soll im Gegenzug rund 12 Millionen frische Aktien von Sharp erhalten, etwa 3,5 Prozent des gesamten Aktienbesitzes.

Das Geld kann der japanische Konzern angesichts seiner schwierigen Finanzlage auch sehr gut gebrauchen: Mitte Mai teilte das Unternehmen mit, im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 545 Milliarden Yen (4,2 Milliarden Euro) den höchsten Verlust in seiner Geschichte eingefahren zu haben. Die Firmenspitze des Konzerns wurde daraufhin ausgewechselt. Im September werden außerdem Anleihen des Konzerns fällig. Für das laufende Jahr erwartet Sharp aber die Rückkehr in die Gewinnzone, ferner sollen rund 5000 Stellen abgebaut werden.

Sharp war es Anfang Dezember gelungen, Qualcomm als Partner zu gewinnen. Zusammen mit der Qualcomm-Tochter Pixtronix sollen Bildschirme der nächsten Generation entwickelt werden. Neben Qualcomm konnte Sharp auch den südkoreanischen Konkurrenten Samsung als Investor gewinnen, der rund 10 Milliarden Yen bereitstellt, wie im März dieses Jahres bekannt wurde. Über eine geplante Beteiligung des Auftragsfertigers Foxconn wird immer noch verhandelt, nachdem der Deal schon zu platzen drohte. (axk)