Umfrage: US-Amerikaner über NSA-Methoden zwiegespalten

45 Prozent der US-Amerikaner meinen, die Regierung soll jedermanns E-Mail überwachen dürfen, um terroristischen Aktivitäten auf die Spur zu kommen.

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Die Enthüllungen zu den Überwachungsmethoden des US-Geheimdienstes NSA haben die öffentliche Meinung in den USA dazu nicht grundlegend verändert. Das ergab eine Umfrage des Pew Research Center im Auftrag der Washington Post, die an den Enthüllungen beteiligt war. 45 Prozent der Befragten meinten, die Regierung soll jedermanns E-Mail überwachen dürfen, um terroristischen Aktivitäten auf die Spur zu kommen, 52 Prozent sprachen sich dagegen aus. Vor elf Jahren sahen ebenfalls 45 Prozent die Methode als akzeptabel an, 47 Prozent nicht. Größere Zustimmung erhält die Sammlung von Telefondaten. 56 Prozent der Befragten meinten, die Methode sei im Kampf gegen Terrorismus zulässig, 41 Prozent waren dagegen.

Das Pew Research Center hat vom 6. bis 9. Juni 1004 Erwachsene befragt. Kurz zuvor war enthüllt worden, dass die NSA Daten über Telefongespräche von Millionen US-Einwohnern sammelt. Ein Tag darauf wurde bekannt, dass die NSA und die Bundespolizei FBI direkt die zentralen Rechner und damit die Kundendaten von Internet-Firmen wie Facebook oder Google anzapft.

Die Befragten hatten auch abzuwägen, was ihnen wichtiger erscheint: die terroristische Bedrohung zu bekämpfen oder der Schutz der Privatsphäre. 34 Prozent haben sich auf die Seite der Privatsphäre geschlagen, während 62 Prozent den Kampf gegen Terroristen für wichtiger erachteten. Im November 2010 betrug das Verhältnis noch 26 zu 68 Prozent, im Januar 2006 32 zu 65 Prozent. (anw)