Quelle erzielt Hälfte des Umsatzes im Internet

Das insolvente Versandhaus hat nach eigenen Angaben ein wichtiges Etappenziel bei der Ausrichtung auf E-Commerce erreicht. Allerdings haben zwei Druckereien Produktion und Auslieferung des Hauptkatalogs gestoppt.

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Das insolvente Versandhaus Quelle hat nach eigenen Angaben im Juni erstmals 50 Prozent seiner Umsätze im Internet erzielt. Damit sei ein wichtiges Etappenziel bei der Ausrichtung von Quelle auf das elektronische Geschäft (E-Commerce) erreicht, erklärte Geschäftsführer Konrad Hilbers heute laut dpa. Dies sei besonders erfreulich, weil das Internet-Geschäft allein profitabler sei als der klassische Mix aus Katalog, stationärem Geschäft und Internet zusammen.

Quelle verzeichnete im Online-Geschäft im Geschäftsjahr 2007/2008 22 Prozent Wachstum, damit war das Unternehmen nach eigenen Angaben stärker als der Gesamtmarkt gewachsen. Dieses Wachstum versucht das Versandhaus anzukurbeln, indem Internetnutzer eigene Shops mit Quelle-Artikeln aufbauen können.

Derweil spitzt sich die Lage für Quelle zu. Die Druckereien haben Produktion und Auslieferung des Hauptkatalogs komplett gestoppt. Hintergrund sind die Befürchtungen zweier Druckereien, dass die Arbeiten nicht bezahlt werden und sie auf ihren Kosten sitzenbleiben. Der Katalog ist jedoch für das Überleben von Quelle entscheidend.

Quelle-Sprecher Manfred Gawlas bestätigte laut dpa, dass sein Unternehmen trotz des von der Politik bewilligten Massekredits über 50 Millionen Euro noch nicht liquide sei. Man hoffe, dass die Zahlungsfähigkeit Mitte nächster Woche wieder hergestellt sei. Der Insolvenzverwalter geht ebenfalls davon aus, dass die Essener Valovis-Bank bis zum kommenden Mittwoch die Zahlungen an Quelle wieder aufnehmen könne.

Der Katalog wird etwa zu einem Drittel von der Schlott-Gruppe (Freudenstadt) und zu zwei Dritteln von Prinovis mit Sitz in Itzehoe produziert. Auch das mittelständische Unternehmen Print.Forum (Sinsheim) ist beteiligt. Prinovis teilte mit, Schlott und Print.Forum hätten einen Eigentumsvorbehalt auf von ihnen vorproduzierte Bögen geltend gemacht. (anw)