Oracle veröffentlicht Datenbank-Version 12c

Fast ein Jahr, nachdem Oracle erstmals über neue Funktionen seiner Datenbank-Version 12c sprach, hat das Unternehmen die Software nun ohne die üblichen Ankündigungen zum Download bereitgestellt. Erstmals lassen sich damit mehrere Datenbanken innerhalb einer Instanz betreiben, was Oracle als "Pluggable Databases" bezeichnet. Diese Fähigkeit soll das für "Cloud" stehende "c" im Namen rechtfertigen, indem sie Dienstleistern einen "Multitenancy"-Betrieb ermöglicht, der die Datenbanken verschiedener Kunden voneinander trennt. Teil der Enterprise-Version von Oracle 12c sind Pluggable Databases jedoch nicht: Die aktuelle Preisliste (PDF-Dokument) nennt für die Option "Multitenant" Kosten von 17.500 US-Dollar pro Prozessorkern.

Ein Überblicksdokument nennt weitere neue Fähigkeiten, etwa die "automatische Optimierung von Speicherung und Kompression abhängig von den Nutzungsmustern", ohne jedoch Details dazu zu verraten. Unter "Mehr erfahren" (Learn more) stehen bislang nur Platzhalter. Die Liste sämtlicher Änderungen in 12c ist jedoch lang: Sie reicht von Neuerungen in APEX über Verbesserungen in PL/SQL bis zur Nutzung von SEQUENCE-Werten als Default für Spalten. Letzteres dürfte vom auto_increment-Attribut in MySQL inspiriert sein. Größere Änderungen gab es auch im Query-Optimizer, der Ausführungspläne erstmals anhand des Laufzeitverhaltens anpassen und Statistiken dynamisch aktualisieren kann.

Oracle 12c steht bislang nur für Linux (x86-64) Solaris (Sparc64 und x86-64) zur Verfügung. Die Downloads sind zwischen 2,3 und 2,6 GByte groß. Pro Prozessor kostet die Lizenz je nach Funktionsumfang der Software zwischen 5800 (Standard One) und 47.500 US-Dollar (Enterprise). Die im Umfang eingeschränkte, aber kostenfrei nutzbare Express-Edition gibt es für 12c noch nicht – erfahrungsgemäß erscheint sie viele Monate nach den anderen Ausgaben.

Siehe dazu auch:

• Oracle Database im heise Software-Verzeichnis