Mozilla: Internet Explorer 7 speicherintensiver als Firefox 3

Firefox-Entwickler Stuart Parmenter zeigt sich in seinem Weblog zufrieden mit dem Ergebnis der Bemühungen bei Mozilla, den Speicherbedarf zu senken.

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Mit der Entwicklung der dritten Version des Webbrowsers Firefox haben sich die Mozilla-Entwickler verstärkt dem Problem des Speicherbedarfs verschrieben. Mit Erscheinen der vierten Beta von Firefox 3 haben sie stolz eine "erhebliche Verbesserung der Speichernutzung" vermeldet. Der Firefox-Entwickler Stuart Parmenter, genannt Pavlov, schildert in seinem Weblog, wie das zustande kam. Obendrein schreibt er, ein Versuch habe ergeben, dass der Internet Explorer 7 nach Beenden keinen Speicher freigibt, während in dieser Hinsicht mit der vierten Firefox-Beta gegenüber der aktuellen Version 2.0.0.12 erhebliche Fortschritte erzielt worden seien.

Für die Messung wurden mit den drei Webbrowsern 29 verschiedene Webseiten unter Windows Vista über elf Zyklen in eigenen Fenstern geladen. Nachdem alle Fenster bis auf eines wieder geschlossen wurden und ein paar Minuten Zeit verstrich, haben die Entwickler nachgeschaut, ob die Webbrowser weiterhin Speicher beanspruchen und wie viel sie freigeben. Bei den Tests wurde ein Proxy-Server genutzt, um sicherzugehen, dass identische Inhalte geladen werden.

Nach "Pavlovs" Darstellungen sieht es so aus, als hätten die Mozilla-Entwickler das Problem der Speicherfragmentierung zumindest teilweise in den Griff bekommen, ein Problem, das besonders bei Programmen auftauchen kann, die lange laufen. Dafür wurde die Anzahl der unterschiedlichen Speicherbereiche verringert, die von Firefox beim Start belegt werden. Dabei wurde die vom Entwickler Jason Evans entwickelte Technik "Jemalloc" überarbeitet. Diese werde in der Beta 4 für Windows und Linux eingesetzt. Unter Windows Vista erbringe sie eine Verringerung des Speicherbedarfs um 22 Prozent.

Des Weiteren wurde beim Firefox die Cache-Technik überarbeitet, die beispielsweise dafür sorgt, dass Inhalte einer zuvor besuchten Seite schnell wieder angezeigt werden. Der Cache für das schnelle Zurück-/Vorwärts-Navigieren löscht die in ihm vorgehaltenen Inhalte einer Website 30 Minuten nach dem letzten Aufruf. Auch an anderen Stellen gibt es derartige Ablauffristen. So werden die Daten von dekomprimierten Bildern, die sich in einem Tab für einige Zeit im Hintergrund befinden, gelöscht und der Speicherbereich freigegeben. Auch haben die Entwickler einen Weg gefunden, animierte GIFs mehr Ressourcen schonend abzuspeichern.

Nach diesen und anderen Arbeiten kommt Pavlov zu dem Schluss, dass der Firefox wesentlich schlanker als frühere Versionen und andere Webbrowser geworden ist. Er könne länger geöffnet bleiben und dabei weniger Speicher als früher verbrauchen. Zudem sei die Wahrscheinlichkeit gesunken, dass Erweiterungen Speicherlecks schlagen. Durch neue Software entstehende Speicherlecks könnten schnell gefunden werden, denn dafür haben die Entwickler nun ein automatisiertes Werkzeug. (anw)