Neil Young kritisiert das "MP3-Zeitalter"

Der kanadische Musiker beklagt eine durch das Geschäft mit MP3-Musik nachlassende Sound-Qualität.

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"Die Ohren sind die Fenster zur Seele." So lautet eine Erkenntnis des kanadischen Musikers Neil Young, der vor diesem Hintergrund das moderne Online-Musikgeschäft kritisiert. Als Redner auf der Konferenz Brainstorm Tech beklagte der 62-jährige Kanadier diese Woche eine auf ein "Kinderspielzeug-Niveau" nachlassende Sound-Qualität im MP3-Zeitalter. Dabei hatte Young insbesondere das Unternehmen Apple im Visier, dem er vorwarf, mit seinem iPod und dem iTunes Store die Abfahrt zur gemütlichen Landstraße genommen zu haben.

Musik sei zu einer Art Tapete geworden, sei heutzutage eher "Muzak", also Fahrstuhlmusik. "Wir haben heute schöne Computer, doch es fehlt an hochaufgelöster Musik", wird Young zitiert. Der Musiker selbst plant ein Multimedia-Archiv über seinen Werdegang, das noch in diesem Jahr auf Blu-Ray Discs erscheinen soll. Young hofft, damit eine Vertriebsbasis für Werke mit besserer Sound-Qualität zu schaffen.

Young steht seit Anfang der 1960-er Jahre als Musiker auf der Bühne. 1968 erschien sein erstes Solo-Album, 1969 sein zweites namens "Everybody Knows This Is Nowhere" mit Titeln wie "Cowgirl In The Sand", "Cinnamon Girl" und "Down By The River". Vor zwei Jahren forderte Young mit dem Titel "Let's Impeach The President" dazu auf, den US-amerikanischen Präsidenten des Amtes zu entheben. Derzeit läuft in den Kinos der Film "Déjà vu" über eine Tournee des Musikers zusammen mit seinen alten Gefährten David Crosby, Stephen Stills und Graham Nash. In dem Film sind neben Aufnahmen von Live-Auftritten aus dem Jahr 2006 Szenen aus dem Vietnam- und dem Irakkrieg zu sehen. (anw)