Bericht: Apple will mehr iPhones direkt verkaufen

Bei einem Treffen mit Retail-Chefs aus aller Welt soll Tim Cook darauf gedrungen haben, mehr Smartphones über Apples eigene Kanäle abzusetzen. Derzeit seien dies nur 20 Prozent.

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Apple plant, den Direktverkauf seiner Smartphones deutlich auszubauen. Das soll Tim Cook laut einem Bericht von 9to5Mac auf einem internen Treffen in San Francisco angekündigt haben, zu dem Apple-Retail-Store-Chefs aus der ganzen Welt geladen waren. Während einer angeblich dreistündigen Präsentation drückte Cook seine Zufriedenheit darüber aus, wie viele Macs und iPads mittlerweile über die eigene Ladenkette abgesetzt würden. Beim iPhone sehe es aber schlechter aus: Mindestens 80 Prozent aller Geräte kämen nicht direkt von Apple, sondern über andere Kanäle an die Kunden. Besonders störend für Apple soll hier sein, dass dennoch 50 Prozent aller reparatur- und supportbedürftigen Geräte an einer Apple Store Genius Bar landeten. Apple verkauft die Geräte also nicht direkt, hat aber den Kundenservice zu bewältigen.

Apple-Chef Tim Cook bei einer Präsentation.

(Bild: dpa, Andrew Gombert)

Cook betonte laut dem Bericht auch, wie wichtig das iPhone als "Gateway-Produkt" für den Konzern sei: Wenn es im Apple Retail Store verkauft wird, sehen die Kunden gleichzeitig Macs und iPads. Nun sollen neue Maßnahmen geplant sein, iPhone-Kunden anzulocken. Dazu gehören Rabatte wie die aktuelle Aktion "Back to School", bei der Studenten beim iPhone-Kauf einen 40-Euro-Gutschein für den App Store erhalten. Auch ein "Trade-In"-Programm soll eingeführt werden, bei dem Nutzer ihr altes Gerät in Zahlung geben können, zudem will Apple ein "Price-Matching" weltweit einführen, bei dem iPhones bei Apple stets nicht mehr kosten als anderswo. Bei dem Treffen soll zudem besprochen worden sein, dass einzelne Mobilfunkanbieter ihre Verkäufer beauftragen, mehr Android-Geräte als iPhones abzusetzen.

Besprochen wurde auf dem Meeting, das im Fort Mason stattgefunden haben soll, auch die Bedeutung von iOS 7. Cook betonte, wie wichtig das neue Betriebssystem für Apples Erfolg sei. Die Apple Retail Stores seien "Apples Gesicht". Er kündigte neue Ladengeschäfte in Europa an. Für den Herbst sei "eine Armee neuer Produkte" geplant, sagte ein Teilnehmer des Treffens, bei dem auch Software-Chef Craig Federighi und iCloud-Boss Eddy Cue Präsentationen hielten und Fragen beantworteten. (bsc)