Bill Gates lobpreist kommerzielle ebenso wie freie Software

Der Microsoft-Mitgründer plädierte auf dem Faculty Summit seines Unternehmens für eine Koexistenz kommerzieller und freier Modelle.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 82 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Microsoft-Mitgründer Bill Gates hat sich positiv über freie Software geäußert. In einer Fragestunde auf der Konferenz Microsoft Research Faculty in Redmond im US-Bundesstaat Washington sagte er: "Gott sei Dank für kommerzielle Software, denn sie verschafft Menschen Jobs und ihren Lebensunterhalt. Und Gott sei Dank für freie Software, mit der die Menschen herumspielen und darauf aufbauen können (siehe Video unten ab 0:25:45).

Allgemein plädierte Gates für eine Koexistenz kommerzieller und freier Modelle. Ebenso setzte er sich aber auch für Patente für Medikamente und in der Landwirtschaft ein. Dadurch seien die hier tätigen Unternehmen in der Lage, neue Produkte zu erforschen, die unter anderem armen Bauern helfen könnten. Seine Stiftung sei bei ihrer Arbeit noch nicht mit Patentproblemen konfrontiert worden. "In den armen Ländern, in denen wir arbeiten, reicht niemand Patente ein oder versucht sie durchzusetzen."

Durch die Partnerschaft der Bill & Melinda Gates Foundation mit Pharma-Unternehmen habe bisher zehn Millionen Menschen geholfen werden können, die sonst gestorben wären, sagte Gates. Die Kooperation geschehe nach einem ähnlichen Prinzip wie bei Software-Unternehmen, die an Bildungsinstitutionen ihre Produkte vergünstigt oder kostenlos abgeben.

Die Bill & Melinda Gates Foundation ist in Entwicklungsländern, aber auch in den USA und Europa tätig. Sie engagiert sich für eine bessere Bildung der Menschen, Bekämpfung von Infektionskrankheiten und Entwicklung der Wirtschaft in ärmeren Ländern. Anfang 2012 ging die Stiftung eine Kooperation ein mit der Weltbank, den Regierungen der USA und Großbritanniens sowie dreizehn Pharma-Unternehmen, um zehn bislang vernachlässigte Tropenkrankheiten zu bekämpfen. Dabei hatte unter anderem das deutsche Chemie- und Pharma-Unternehmen Bayer sich bereit erklärt, sein Spendenkontingent für die Arznei Nifurtimox gegen die Chagas-Krankheit zu verdoppeln. (anw)